Industriegeschichte: Sorpetalsperre wird zum Baudenkmal
Sundern (wh). Die Sorpetalsperre bei Sundern erhält den Denkmalschutz. Die rund 80 Jahre alte Talsperre des Ruhrverbands sei "ein Dokument der industriellen Entwicklung des Ruhrgebietes", das den sprunghaft angestiegenen Wasserbedarf der Schwerindustrie zwischen Ruhr und Emscher bezeugt, heißt es in der Begründung zur Aufnahme in die NRW-Denkmalliste.
Ausschlaggebend war auch die Technikgeschichte der Sorpetalsperre: Auf Europas größter Baustelle wurden zwischen 1926 und 1935 mehr als drei Millionen Kubikmeter Material zusammengetragen. Es entstand ein Erddamm mit Betonkern von 70 Metern Höhe. Damit war das Bauwerk bei seiner Eröffnung die höchste Talsperre in Deutschland und markierte den Beginn einer neuen Phase in der Konstruktion.
Neben dem Sorpedamm stehen auch Betriebseinrichtungen wie Zugangsgebäude und das Wasserkraftwerk unter Denkmalschutz. Ausgenommen sind jedoch die Elektronik und Messtechnik, so dass der Ruhrverband diese in Zukunft einfach aktualisieren kann.
Die Sorpetalsperre macht mit ihrem Stauraum rund 15 Prozent des gesamten Speichervolumens der acht Ruhrverbandssperren aus. Als Überjahresspeicher hat sie die Aufgabe, die anderen Talsperren zu unterstützen und die Wasserversorgung von 4,6 Millionen Menschen im Einzugsgebiet der Ruhr zu sichern. Außerdem hat sich der Sorpesee über das Sauerland hinaus einen Namen als Revier für Wassersportler, Angler und Wanderer gemacht.
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