Uwe Kober, Bürgermeister der Stadt Altena, Oliver Krischer, Umweltminister des Landes NRW, und Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands nehmen die neue Kläranlage in Betrieb. Foto: Ruhrverband
28.10.2022

Innovative Klärtechnik

Eine Kläranlage in Altena setzt auf ein deutschlandweit einmaliges Reinigungsverfahren. Es spart Energie und verbraucht weniger Fällmittel.

In dem Pilotprojekt werde erstmals in Deutschland das sogenannte „Nereda®-Verfahren“ zur biologischen Reinigung des Abwasser eingesetzt, teilt der Ruhrverband mit. „In der aktuelle Lage, die den Betrieb unserer Anlagen durch hohe Energiekosten und die Knappheit an Fällmitteln enorm erschwert, ist dieses Verfahren Gold wert“, erläutert Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands. Das neue Verfahren brauchte rund 30 Prozent weniger Energie und komme  durch einen biologischen Abbau des Phosphors weitgehend ohne Fällmittel aus. Die veranschlagten Gesamtkosten des Projekts liegen bei 14,5 Millionen Euro.

Weil das Projekt Pilotcharakter hat, wurde es zunächst bis 2026 genehmigt. In diesem Zeitraum sollen regelmäßig Proben entnommen und analysiert werden. Neben dem niedrigerem Energieverbrauch und dem geringeren Bedarf an Fällmitteln hat das neue Verfahren laut Ruhrverband noch weitere Vorteile. So fielen geringere Bau- und Betriebskosten an. Auch der Wartungsaufwand ist deutlich geringer als bei herkömmlichen Anlagen.

Fernsteuerung möglich

„Für einen erfolgreichen Umwelt- und Klimaschutz brauchen wir innovative Ansätze. Die Pilotanlage kann ein wichtiger Baustein für eine zukunftsgerichtete und nachhaltige Abwasserbeseitigung werden, die zudem auch noch einen Beitrag zum Ressourcenschutz und zum effizienten Energieeinsatz leistet,“ sagt Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Kläranlage Altena weist noch eine weitere Besonderheit auf: Sie kann langfristig als sogenannte Satellitenanlage betrieben werden. Der Ruhrverband hat ein Konzept entwickelt, mit dem Kläranlagen und Pumpwerke gesteuert werden können, ohne dass Personal vor Ort sein muss. Die neue Pilotanlage liegt im Märkischen Kreis des Sauerlands direkt an der Lenne, in die die gereinigten Abwässer eingeleitet werden. An der Kläranlage angeschlossen ist das Stadtgebiet Altena und einige Ortsteile der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde.

wsp

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