Am Institut der Feuerwehr NRW wurde die IRiS-Software mehreren Praxistests in realitätsnahen Umgebungen unterzogen. Foto: Projekt IRiS
24.11.2020

Intelligente Häuser retten Leben

„SmartHomes“ können Rettungskräfte im Notfall zukünftig bei der Koordinierung der Einsätze unterstützen. In einer dreijährigen Studie haben Wissenschaftler der Universität Paderborn dazu geforscht.

Die Ergebnisse zeigten, dass ein sogenanntes SmartHome der Feuerwehr schon bei der Anfahrt zum Notfallgeschehen einen digitalen Grundriss des Einsatzortes übermitteln könne. Auch das Übertragen von Informationen zum Aufenthalt von Menschen in der Wohnung oder dem Haus, zu Rauchmeldern und zu steuerbaren Türen, Fenstern oder Lichtern sei möglich, teilt die Universität Paderborn mit.

Unter „SmartHomes“ fassen Experten Wohnungen, die über vernetzte Geräte sowie eine entsprechende Haustechnik und Sensorien verfügen. Das versetzt sie in die Lage, Einsatzkräften frühzeitig mit Daten zu versorgen. Das Projekt „Intelligente Rettung im SmartHome“ (IRiS) wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 812.000 Euro gefördert und von der Universität Paderborn gemeinsam mit dem „safety innovation center e.V.“ sowie mit verschiedenen Unternehmen durchgeführt.

Standards schaffen

Das Projektteam hat für IRiS Konzepte erarbeitet und die Software-Technologie entwickelt und erprobt, die das SmartHome mit der Feuerwehr verbindet, so die Hochschule weiter. „Die Feuerwehr kann mithilfe dieser Technologie schon in der Leitstelle oder unterwegs und vor Ort per Tablet-App auf Informationen zugreifen, das SmartHome steuern und ihren Einsatz noch effizienter koordinieren“, erklärt der Paderborner Wissenschaftler Torben Sauerland von der Fachgruppe „Computeranwendung und Integration in Konstruktion und Planung“.

Die IRiS-Software könne auch eigenständig arbeiten und bestimmte Aufgaben automatisiert bewältigen. Zum Beispiel den Alarm auslösen, Licht einschalten oder die Türen beim Eintreffen der Feuerwehr entriegeln. Denkbar sei zudem, das mit Hilfe der Software die Einstellungen der Haustechnik so erfolgen, dass der Rauch in bestimmte Richtungen abgeleitet werde.

Die Technologie wurde in mehreren Praxistests in realitätsnahen Umgebungen geprüft. Daran waren zum Beispiel die Feuerwehren aus Borchen und Paderborn oder das Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW) beteiligt. Nun müssten Standards her, damit die Technologie Teil des Feuerwehralltags werden könne, heißt es weiter.

wsp

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