Interaktiver Gottesdienst: Recklinghausen ist Vorreiter
Die Digitalisierung macht’s möglich: Zum ersten Mal probiert eine katholische Gemeinde an diesem Sonntag (16.02.2020) ein digitales Interaktionssystem in einem Gottesdienst aus.
Moderne Technik ermöglicht es Gottesdienstbesuchern und Internetnutzern, sich während der Feier einzubringen. Ganz gleich, ob sie beim Gottesdienst dabei sind oder ihn von zu Hause aus verfolgen. Dabei können sie Grüße, Meinungen, Ideen, Impulse und Gebetsanliegen via Smartphone oder über das Internet senden. Eingehende Nachrichten werden von einem Redaktionsteam anonymisiert, nach Themen sortiert und dann auf eine Leinwand im Kirchenraum projiziert. Der Gottesdienst wird gefilmt und live im Internet gestreamt.
Digitalisierung als Chance für die Kirche
Schon seit einigen Jahren gibt es in Recklinghausen das junge Gottesdienst-Format „Areopray“. Mit dem neuen Interaktionssystem soll dieses weiterentwickelt werden. „Digitalisierung ist für uns schon lange ein Thema. Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir Kirche digitaler gestalten können, ohne dabei den direkten Kontakt zu den Menschen zu verlieren“, sagt Matthias Grammann im Gespräch mit westfalenspiegel.de. Der Pastoralreferent wird als Moderator durch den ersten interaktiven Gottesdienst in der Kirche St. Suitbert führen. Er erwartet einen offeneren und weniger planbaren Gottesdienst. Spannend sei vor allem die Frage, welche Impulse von außen kämen, welche Reaktionen etwa die Predigt hervorrufe, sagt Grammann.
Entwickelt wurde das Projekt unter dem Titel „sublan.tv“ von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Dort wird es schon seit einigen Jahren regelmäßig getestet. In Recklinghausen ist erst einmal ein einmaliger Einsatz von sublan.tv geplant. Wenn es gut ankommt, ist eine Fortsetzung nicht ausgeschlossen.
Weitere Informationen zum Projekt und den Zeiten der übertragenen Gottesdienste gibt es auf sublan.tv.