Investition in Wasserstoff-Projekte
Bund und Land unterstützen Wasserstoff-Projekte in Westfalen mit mehr als 370 Millionen Euro. Die Gelder fließen in den Chemiepark Marl und nach Gronau. Insgesamt sollen rund 800 Millionen Euro investiert werden.
Im Chemiepark Marl ist der Bau einer 120 Megawatt Elektrolyse-Anlage geplant. Das Projekt wird von der AIR LIQUIDE Deutschland GmbH umgesetzt. Ziel sei es, den Aufbau einer europäischen Wasserstoffinfrastruktur durch die groß-industrielle Produktion von grünem Wasserstoff voranzutreiben, teilt das NRW-Wirtschaftsministerium mit. Der dort aus regenerativen Energien gewonnene Wasserstoff soll sowohl über das zukünftige europäische Wasserstoffnetz als auch über das schon bestehende Wasserstoffnetz von Air Liquide geliefert werden. 178 Millionen Euro fließen dazu von Bund und Land in die Emscher-Lippe-Region.
Mit weiteren 196 Millionen Euro fördern Bund und Land den Aufbau des europäischen Wasserstoff-Netzwerks. Damit die Industrie effizient mit Wasserstoff versorgt werden kann, sind Wasserstoffleitungen und -speicher notwendig. In Gronau-Epe werden dazu sogenannte Wasserstoff-Kavernenspeicher gebaut. Auch zahlreiche Rohrleitungen entstehen in unmittelbarer Nähe zu den Niederlanden und Niedersachsen.
Besondere Förderung möglich
„Mit der Förderung durch Bund und Land reizen wir massive private Investitionen an. Und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette – Wasserstoff wird erzeugt, transportiert und gespeichert. So ermöglichen wir den Umbau unserer Industrie. Die Projekte sind ein Meilenstein für die europäische Wasserstoffinfrastruktur, bei der Nordrhein-Westfalen eine zentrale Rolle spielt“, sagt NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.
„Damit ist der Weg frei für den Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoff-Infrastruktur in unserer Region“, so Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen. Er rechne damit, dass die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region nun deutlich an Fahrt aufnimmt. Der nun beginnende Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur schaffe Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen, sagte Jaeckel.
Bei den Projekten handelt es sich um sogenannte Important Projects of Common European Interest (IPCEI), so das Ministerium weiter: Diese Vorhaben können aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für die europäischen und deutschen Klimaschutzziele höhere staatliche Zuschüsse erhalten, als dies sonst unter dem europäischen Beihilferecht möglich wäre.
wsp