
Jahresrückblick 2019: Deutscher Schulpreis für Hamm
Die Gebrüder-Grimm-Schule aus Hamm ist die „Schule des Jahres 2019“. Die Grundschule überzeugte im Wettbewerb um den Deutschen Schulpreis mit innovativen Lernkonzepten und großem Engagement.
Die renommierte Auszeichnung der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung brachte der Grundschule in diesem Jahr eine große öffentliche Aufmerksamkeit und viel Ehre ein – und außerdem ein Preisgeld von 100.000 Euro.
„Wir wollten in dem Wettbewerb zeigen, dass gute Schularbeit unter schwierigen Bedingungen möglich ist“, sagt Schulleiter Frank Wagner. Im Interview mit westfalenspiegel.de, rund ein halbes Jahr nach der Auszeichnung, berichtet er, dass die Gebrüder-Grimm-Schule viele Jahre mit räumlich beengten Verhältnissen zurecht kommen musste. Zurzeit läuft ein umfangreicher Umbau, der das Platzproblem lösen soll. Das Preisgeld soll unter anderem in zusätzliche Ausstattung an den neuen „Lerninseln“ fließen. Konzepte wie der jahrgangsübergreifende Unterricht sollen weiter gestärkt werden. „Unser Ziel ist es, die Schüler in ihren Talenten zu fördern. Hier kann technisches Equipment, zum Beispiel für Experimente und Tüftelarbeit, helfen, die Potenziale zu entfalten“, erzählt der Schulleiter.

Jubel über den Deutschen Schulpreis: Vertreter der Gebrüder-Grimm-Schule bei der Preisverleihung. Foto: Robert-Bosch-Stiftung / Max Lautenschläger
Der Preis hat für die Grundschule im Hammer Stadtteil Bockum-Hövel auch eine große ideelle Bedeutung, so Wagner: „Wir waren sehr überrascht über den Sieg und freuen uns über die Bestätigung der Wissenschaftler aus der Jury für unsere Ideen und unser Engagement. Auch den Schülern zeigt der Preis, dass wir hier gut sind – unabhängig von finanziellen Verhältnissen.“
Die große öffentliche Aufmerksamkeit wirkt an der Gebrüder-Grimm-Schule nach. Die Zahl der Anmeldungen ist deutlich gestiegen, 30 Prozent der Bewerbungen von Schulanfängern mussten abgelehnt werden. Auch die Nachfrage nach Hospitationen angehender Lehrer und das Interesse von Politikern sei groß, erzählt der Schulleiter.
Ein Höhepunkt des Jahres für Wagner und einige seiner Schüler war ein Ausflug nach München. Fußball-Weltmeister Manuel Neuer begrüßte sie als Schirmherr des Deutschen Schulpreises beim FC Bayern München und lud die Gruppe zu einem Spiel ins Stadion ein. „Wir sind Fußball-Fans und haben dort BVB-Trikots getragen – eine interessante Erfahrung“, erzählt Wagner begeistert.
wsp