
Jubiläum mit viel Kultur
1250 Jahre nach der ersten Erwähnung der Westfalen präsentiert die LWL-Kulturstiftung zusammen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein vielfältiges Kulturprogramm – von Artistik bis zu Podcasts.
Im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres steht die Ausstellung „775 – Westfalen“ vom 16. Mai 2025 bis 1. März 2026 im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn. Hier wandelt das Publikum an einem Stützpunkt Karls des Großen in den Sachsenkriegen durch Westfalens Geschichte. Auf rund 1.000 Quadratmetern will die Sonderausstellung die facettenreiche Entwicklung der Region seit der ersten Erwähnung im Jahr 775 anhand von kunsthistorischen, historischen und archäologischen Exponaten erlebbar machen. „Paderborn als Stätte geschichtsträchtiger Ereignisse ist auch in unserem Kulturprogramm ein zentraler Ort – der Blick von heute auf die Historie ist Grundlage für neue künstlerische Ideen und Fragen nach Identität, Lebensgefühl und Zukunft“, sagt Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung.

Die Kreuzfibel, eine Gewandnadel, ist Teil der großen Sonderausstellung „Westfalen – Die Ausstellung“, die ab dem 16.5.2025 im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn zu sehen ist. Foto: LWL/ S. Brentführer
44 Kulturprojekte beleuchten in Ausstellungen, Bühnenshows, Crossover-Projekten, Veranstaltungen zu Baukultur, Film, Landeskunde, Literatur, Musik sowie Mitmach-Angeboten und Podcasts verschiedene Ereignisse und Persönlichkeiten, die Westfalens Geschichte geprägt haben. Aktuelle künstlerische Positionen geben Impulse für gegenwärtige und künftige Herausforderungen der Region. Schirmherr des Programms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „In der über Jahrhunderte gewachsenen Vielfalt Westfalens liegen die Stärke und der Reichtum, aus denen Kulturschaffende ein abwechslungsreiches Angebot für alle gestalten“, sagt Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL und Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung. „Von geschichtlichen Rückblicken auf Ereignisse und Persönlichkeiten bis hin zu künstlerischen Neuinterpretationen von westfälischen Kulturtraditionen – diese Mischung bietet ganz unterschiedliche Zugänge zu Geschichte, Alltagskultur und westfälischen Besonderheiten.“
Im Januar setzen Projekte in der Region erste Impulse zum Westfalenjubiläum. Im Frühjahr gibt es Musik, Podcasts sowie Lesungen und Filmscreenings auf den Bühnen und in den Kulturstätten Westfalens. Talks, Musik, Kabarett und Artistik zu typisch westfälischen Mentalitäten umrahmen die Gesprächsabende von Moderator Martin Quilitz in der Bühnenshow „Westfalen weltweit – 1250 Jahre on Tour“, ausgehend von Gütersloh mit mehr als 70 Veranstaltungen. An Kunstorten in der Region präsentieren ab dem 23. Januar unter dem Titel „Musik & KunstWelten 1250 Jahre Westfalen“ internationale und westfälische Musikschaffende ihre Interpretationen und musikalischen Antworten auf Werke westfälischer Komponisten von damals und heute. Ende Januar startet der Podcast zum Jubiläumsjahr „Genau! Westfalen!“. Die Podcasterin Claudia Linzel spricht mit Personen aus Kunst, Kultur, Politik, Medien und Wissenschaft, die aus Westfalen kommen, hier leben oder wirken. In der ersten Folge berichtet Lunemann unter anderem von seinen persönlichen Wurzeln.
„Filmwelt Westfalen“
Filmforen der Reihe „Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region“ führen ab dem 11. März durch die westfälische Film- und Kulturlandschaft und regen zur kritischen Auseinandersetzung mit Westfalen und seinen Stereotypen an. Der Verein Die Linse e.V. lädt zu dieser Filmreihe ins Kino Cinema in Münster ein. Von März bis Mai setzen sechs Projekte aus dem Programm des Festivals „aufbrüche – literaturfestival [lila we:] 2025“ einen literarischen Akzent in dem Jubiläumsjahr: „Poetica Westfalia!“ bietet Westfalens Literatur zum Mitmachen: Menschen in der Region sind ab März aufgerufen, Lyrik im öffentlichen Raum aufzuspüren und in eine Web-App einzutragen. Aus den Meldungen entsteht eine Landkarte des poetischen Westfalens. Auf Einladung des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur in der Arbeitswelt schreiben die westfälischen Autorinnen Esra Canpalat und Anja Liedtke Texte zum Industriedenkmal Kokerei Hansa in Dortmund. Von April bis Oktober präsentieren sie in der Veranstaltungsreihe „Alte Arbeit & neue Natur. Die Kokerei Hansa als Ort der Transformation“ die entstandenen Werke bei literarisch-partizipativen Spaziergängen und erläutern ihre Projekte in Videos.
Informationen zahlreichen weiteren Projekten und Programmpunkten finden Sie hier.
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