Dortmunder Synagoge mit Hansastraße im Jahr 1926. Foto: Stadtarchiv Dortmund
21.06.2021

Jüdisches Leben in Dortmund

Die Stadt Dortmund erinnert mit einer Internetseite an das jüdische Leben in der Stadt. Anlass ist das Jubiläumsjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Die Seite wirft ein Schlaglicht auf das Leben jüdischer Menschen seit dem Mittelalter in der Ruhrgebiets-Metropole. Ziel der Informationsseite sei es, die jüdische Geschichte in Dortmund nachhaltig zu dokumentieren, so die Stadt. Vom Mittelalter über die frühe Neuzeit bis heute beleuchten zahlreiche Fotos und Beiträge das jüdische Dortmund in Vergangenheit und Gegenwart, heißt es weiter.

Die Startseite zeigt die Alte Synagoge, die 1938 zerstört wurde. „Das Gebäude steht für die Blütezeit des jüdischen Lebens in Dortmund, das mit dem Nationalsozialismus ein jähes Ende nahm“, sagt Markus Günnewig, Leiter der Gedenkstätte Steinwache. Außerdem zeigt die Website mit Hilfe von Karten Orte und Stationen jüdischer Geschichte und Gegenwart in der Stadt: jüdische Friedhöfe, ehemalige jüdische Kauf- und Geschäftshäuser, oder den Standort des ehemaligen „Judenturms“ am heutigen Ostwall.

„Jüdisches Leben ist mitten in der Gesellschaft“

Doch die Website will nicht nur an die Geschichte erinnern. Man dürfe nicht zulassen, dass unsere Gedanken an das jüdische Leben zuerst von den dunklen Themen bestimmt werden, sagt Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal in einer Grußbotschaft: „Jüdisches Leben in Deutschland ist fröhlich, ist ausgelassen, ist mitten in der Gesellschaft.“

Serie: Jüdisches Leben

1700 jüdisches Leben in Deutschland. Der WESTFALENSPIEGEL feiert mit. Also: L’Chaim – auf das Leben!

Nutzer können auf der Internetseite auch erfahren, welche Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, Lesungen, Führungen und Exkursionen im Rahmen des Festjahres in Dortmund stattfinden oder einen Bezug zu jüdischem Leben in der Stadt haben. Dazu gehört auch die Ausstellung „Will Eisner – Graphic Novel Godfather“ im schauraum: comic + cartoon. Sie zeigt die erste deutsche Retrospektive eines der einflussreichsten Comic-Künstler des 20. Jahrhunderts.

Die Webseite ist ein Projekt des „Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark“ in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und der Gedenkstätte Steinwache. Die Seite soll über das Jubiläumsjahr hinaus weiter fortgeführt werden und weiter wachsen.

wsp

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