„Juicy Beats“-Festival im Dortmunder Westfalenpark, im Hintergrund der Florian-Turm, auf der Bühne: Megaloh. Foto: Juicy Beats / Janis Hinz
03.07.2025

„Juicy Beats“ vor großen Veränderungen

Das Dortmunder Festival steht durch gestiegene Kosten und Konkurrenz anderer Musikevents unter Druck. Es soll jedoch erhalten bleiben.

Am 25. und 26. Juli 2025 feiert das Juicy Beats Festival sein 30-jähriges Jubiläum im Dortmunder Westfalenpark. Und gleichzeitig wird es das letzte Festival in seiner gewohnten und beliebten Form sein. Was 1996 als kleine House-Party unter dem Sonnensegel begann, hat sich zu einem der größten Popmusikfestivals in Nordrhein-Westfalen entwickelt – mit umjubelten Auftritten von Musikgrößen wie Deichkind, AnnenMayKantereit, Kraftklub, Giant Rooks und Nina Chuba.

Doch die Rahmenbedingungen für Festivals haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert, so Geschäftsführer Carsten Helmich, selber ein bekannter DJ. Gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen und neue Herausforderungen in der Branche würden eine Neuausrichtung des Juicy Beats Festivals notwendig machen. „Wir als gemeinnützige GmbH können nicht mit den großen Playern der Festivallandschaft mithalten“, sagt Helmich. Die Branchenriesen würden zum Beispiel die Gagen für die Top Acts nach oben treiben. Zudem vermisst Helmich die auch finanzielle Unterstützung der Stadt Dortmund, die von dem beliebten Festival in vielerlei Hinsicht profitiere.

Festival mit sozialem Anspruch

Schon in diesem Jahr gibt es beim Programm eine neue Ausrichtung: weniger etablierte Headliner, dafür mehr junge Acts wie Zartmann, Zsá Zsá und Montez. Die Veranstalter haben dafür den Ticketpreis für das gesamte Festivalwochenende von 99 auf 90 Euro gesenkt. „So sollen alle Festivalfans die Möglichkeit bekommen, ein letztes Mal Juicy Beats – so wie man es all die Jahre kannte – komplett durchzufeiern“, so Helmich. Der Kartenvorverkauf läuft.

Tausende sahen den Auftritt von SDP. Foto: Juicy Beats / Jonas Diener

Tausende sahen den Auftritt von SDP. Foto: Juicy Beats / Jonas Diener

2026 will sich das „Juicy Beats“ verändern, neu erfinden. „Wichtig ist, dass sich die Leute weiter einmal im Jahr im Westfalenpark treffen und dass es vielfältige Dancefloors und kleine Bühnen gibt“, betont Carsten Helmich. Und der Eintritt solle günstiger werden, damit ihn sich möglichst viele Musikfans leisten können. Schon jetzt legt das Festival viel Wert auf soziale Aspekte, so gibt es beispielsweise teils Freikarten und Vergünstigungen für die Dortmunder Tafel, Kinder und jüngere Teenager sowie für Menschen mit Behinderungen. Mit diesem sozialen Anspruch will sich Juicy Beats bewusst von anderen Festivals abheben.

wsp/Martin Zehren

Lesen Sie auch ein Interview mit Prof. Beate Flath und Prof. Christoph Jacke von der Universität Paderborn zu Veränderungen in der Festivallandschaft aus dem Westfalenspiegel 03/2024.

 

 

 

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