Alica Mielke betreut bei der Südwestfalen Agentur das Projekt Utopia und organisiert auch die erste Bundeskonferenz. Foto: Johanna Maurer, Südwestfalen Agentur
16.06.2021

Junger Blick auf den ländlichen Raum

Wie kann das Leben auf dem Land für junge Menschen attraktiver werden? Bei der ersten Utopia Bundeskonferenz am 18. und 19. Juni diskutieren 16- bis 26-Jährige darüber, was sich in Sachen Mobilität, Ehrenamt oder auch Kultur verändern sollte. Gesteuert wird die digitale Konferenz aus dem südwestfälischen Olpe. 

„Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit geben, die Region mitzuentwickeln. Es geht darum, dass ihre Stimme gehört und Herausforderungen aus ihrer Sicht gesehen werden“, erklärt Alica Mielke, die die Utopia Konferenz bei der Südwestfalen Agentur organisiert und betreut. 2015 ist die Denkwerkstatt Utopia in Südwestfalen gestartet, seit 2017 werden die Plattform und die regelmäßigen Jugendkonferenzen als Modellprojekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. 

Im Mittelpunkt des Projektes stehen die Teilnehmenden, die „Utopist*innen*. Ihre Anliegen und Sichtweisen fließen auch in die Regionalentwicklung in Südwestfalen ein, berichtet die Projektmanagerin: „Die Themen Mobilität und Digitalisierung im ländlichen Raum sind gerade für junge Menschen drängend. Weniger bekannt, aber ebenfalls wichtig ist die Sensibilisierung für die Lebenswirklichkeiten von queeren jungen Menschen.“ Projekte wie das „Gap Year Südwestfalen“, das jungen Menschen Praktika bei Unternehmen ermöglicht, sind durch die Mitarbeit des Utopia-Netzwerks entstanden. In diesen Tagen erscheint ein Tischkalender, der über geschlechtergerechte Sprache informiert – ebenfalls angestoßen durch die „Utopist*innen“. 

Jugendliche aus Südwestfalen haben sich bereits bei den Utopia Days im Frühjahr mit geschlechtssensibler Sprache beschäftigt. Nun erscheint ein Tischkalender mit Tipps und Erläuterungen. Foto: Johanna Maurer/ Südwestfalen Agentur GmbH

Jugendliche aus Südwestfalen haben sich bereits bei den Utopia Days im Frühjahr mit geschlechtssensibler Sprache beschäftigt. Nun erscheint ein Tischkalender mit Tipps und Erläuterungen. Foto: Johanna Maurer/ Südwestfalen Agentur GmbH

Die Utopia-Bundeskonferenz soll nun auch Netzwerke in andere Regionen und Bundesländer spinnen. Workshops und Diskussionen im „digitalen Wohnzimmer“, aber auch Sport vor dem Bildschirm und ein Konzert stehen auf dem Plan des Online-Treffens. Es geht um Dorfkinder zwischen Tradition und Instagram, junges Engagement und Nachhaltigkeit. Zu Gast ist unter anderem Carla Reemtsma von Fridays for Future. Die Juristin Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten, ist die Schirmherrin der Konferenz. „Die Stimme der Jugendlichen, die teilnehmen, ist sehr wertvoll für uns. Sie schenken uns bei der Konferenz ihre Zeit und das schätzen wir sehr“, sagt Alica Mielke.

Anmeldungen zur Bundeskonferenz sind auch noch kurzfristig hier möglich.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin