Kaiser-Denkmal ist ein Publikumsmagnet
Fast zwei Jahre nach der Wiedereröffnung des sanierten Kaiser-Wilhelm-Denkmals in Porta Westfalica hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Eigentümer des Monuments eine positive Bilanz gezogen. Die Besucherzahlen liegen bisher deutlich über den Erwartungen.
Im Jahr 2018 besuchten rund 230.000 Menschen das Denkmal und genossen die Aussicht vom Wittekindsberg über die Weser, 2019 kamen rund 210.000 Gäste. „Das Denkmal ist ein touristisches Highlight für die Region“, sagte Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), beim Pressegespräch am Donnerstag (18.6.2020) im Besucherzentrum des Denkmals. Bei der Wiedereröffnung des Denkmals im Juli 2018 hatte der LWL mit etwa 150.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr gerechnet.
Die Westfälisch-Lippische Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (WLV) , eine Tochtergesellschaft des LWL, hatte das Denkmal aufwändig saniert, die Ringterrasse wiederhergestellt und – nach einer Idee von WLV-Geschäftsführer Bodo Strototte – in die Ringterrasse ein modernes Besucherzentrum sowie ein Restaurant eingefasst. Das Besucherzentrum sei wichtig, um die Besucher mit dem Pathos des wilhelminischen Denkmals nicht allein zu lassen, so Matthias Löb. „Wir ordnen das Denkmal in den historischen Zusammenhang ein und erzählen auf 2000 Metern 2000 Jahre Geschichte des Ortes“. Es gehe von den Römern über das Mittelalter und Preußens Pomp und Gloria bis zum Elend der Zwangsarbeiter in den Stollen unter dem Monument in der Zeit des Nationalsozialismus.
Direkt nach der Eröffnung gab es wegen der großen Besucherströme zunächst Probleme mit der Parkplatz-Situation am Denkmal. Diese habe sich jedoch entspannt, seitdem es an besucherstarken Tagen einen kostenfreien Bustransfer vom Parkplatz „Unterm Willem“ am Fuße des Wittekindsberges hinauf zum Denkmal gibt. Auch von den Tourismus-Fachleuten hat der LWL positive Rückmeldungen bekommen: Seit der Wiedereröffnung gebe es eine größere Nachfrage zum Beispiel nach Führungen, zudem blieben die Touristen länger in der Region.
Kinderaktionsfläche ist geplant
Das Besucherangebot am Denkmal wird noch ausgebaut: Im nächsten Jahr soll eine Kinderaktionsfläche direkt neben dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal entstehen, wo Kinder klettern und toben, aber auch spielerisch etwas über das Denkmal lernen können. Zudem wird 2021 im nahegelegenen Minden das LWL-Preußenmuseum mit einer komplett neuen Ausstellung zur preußischen Geschichte wiedereröffnet. Dr. Sylvia Necker, die neue Leiterin des Museums, will eng mit dem Besucherzentrum am Kaiser-Wilhelm-Denkmal zusammenarbeiten und plant gemeinsame Vermittlungsangebote.
maz/wsp