Der designierte Düsseldorfer Karnevalsprinz Dirk Mecklenbrauck und Venetia Uåsa Katharina Maisch. Foto: Jung Produktion GmbH
17.12.2020

Karnevalsprinz in Wartestellung

Rückblick 2020: Ein Westfale an der Spitze des Düsseldorfer Karnevals: Fast wäre es in diesem Jahr so gekommen. Wenn, ja wenn nicht Corona das Aus für die Session bedeutet hätte. Der Wirtschaftsanwalt Dr. Dirk Mecklenbrauck stammt aus Hamm und wurde im Sommer zum Karnevalsprinzen gewählt. Mit einem Jahr Verspätung soll seine Session nun im November 2021 starten.

Herr Mecklenbrauck, wie wird ein Westfale zum Karnevalsprinzen in Düsseldorf?
Die eine oder andere Karnevalsparty habe ich schon während des Studiums in Münster besucht und mitgefeiert. So richtig hat mich das Karnevalsvirus aber erst infiziert, als ich vor 22 Jahren nach Düsseldorf gegangen bin. Dort habe ich dann mit großem Enthusiasmus zunächst nur in der Düsseldorfer Altstadt, später in einem Verein, der Prinzengarde der Stadt Düsseldorf Leibgarde des Prinzen Karneval e.V. und der Tonnengarde Niederkassel, mitgemacht. Auf einer Sitzung habe ich da schon vor vielen Jahren aus einer Laune heraus, seitdem aber immer wieder gesagt, dass ich auch einmal vorne als Prinz auf der Bühne stehen will.

Wie bewirbt man sich als Prinz?
Eine Bewerbung schreibt man da nicht, sondern spricht darüber eher mal in einer Runde bei einem Bier – zumindest war es bei mir so. Die Entscheidung trifft das Comitee Düsseldorfer Carneval in geheimer Abstimmung. Als dann der Anruf mit der Nachricht kam, dass ich tatsächlich gewählt wurde, rutschte mir das Herz schon in die Hose. Aber meine Freude über diese Aufgabe war doch sehr groß, so dass ich sofort zugesagt habe.

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Die Session fällt coronabedingt aus. Sind Sie trotzdem der Karnevalsprinz?
Ich bin der designierte Prinz. Am 8. Juli wurde ich zusammen mit Venetia Uåsa Katharina Maisch in einem Autokino vorgestellt. Das Hoppeditz-Erwachen als Auftakt des Karnevals am 11.11. fand nur noch digital statt, und die Kürung des Prinzenpaares ist dann aufgrund der steigenden Infektionszahlen ganz ausgefallen. Wir hatten noch etwas Hoffnung, dass im Januar die Kürung und wenige kleine Veranstaltungen möglich sind, aber auch das ist nun hinfällig. Die Session fällt komplett aus. Das ist traurig, zumal der Karneval in Düsseldorf auch eine karitative Bedeutung hat. Aber mir ist bewusst, dass dieses Problem eigentlich klein ist. Auf der Welt gibt es gerade viele Menschen mit größeren Sorgen.

Wie blicken Sie auf das nächste Jahr?
Mit großer Hoffnung und Freude. Corona wird sich sicherlich nicht vollständig erledigt haben, aber ich glaube, dass wir schon in einem Jahr wieder normal leben können. „Wir feiern das Leben“ lautet unser altes und neues Sessions-Motto, und das passt 2021 sicher so gut wie selten zuvor.

Interview: Annette Kiehl, wsp

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