31.10.2025

Kehrtwende in der Kulturpolitik

Der Kulturetat des Landes NRW soll 2026 um 7,4 Millionen Euro steigen. Geplante Kürzungen werden nun doch nicht vollzogen.

Erst vor wenigen Wochen hatte die NRW-Landesregierung eine Kürzung des Kulturetats von 8,5 Millionen Euro auf dann rund 301 Millionen Euro angekündigt. Hintergrund waren Einsparungen im insgesamt 112 Milliarden Euro schweren Landeshaushalt. Nun haben sich offenbar neue Spielräume in der Finanzplanung ergeben, so dass es statt einer weiteren Sparrunde in der Kulturförderung nun einen leichten Aufwuchs geben wird, berichtete der „kulturpolitische Reporter“ Peter Grabowski bei WDR3. Das NRW-Kulturministerium unter Leitung von Ina Brandes bestätigte diese Berichte jedoch nicht gegenüber dem WESTFALENSPIEGEL.

2026 gelten Honoraruntergrenzen

Der Kulturrat NRW reagierte positiv auf die Nachrichten. Die Aufstockung sei ein deutliches Bekenntnis zum Kunst- und Kulturstandort NRW. „Vor allem für die stark gebeutelte Freie Szene bedeutet dies ein vorsichtiges Aufatmen“, heißt es von dem Verband. Eine nachhaltige Entlastung bedeute das Plus von 7,4 Millionen Euro jedoch nicht, so der Ratsvorsitzende Lorenz Deutsch: „Bei aller Freude über die Entwicklung müssen wir jedoch darauf aufmerksam machen, dass auch diese Erhöhung die Steigerungen durch Inflation und Personalkosten der letzten Jahre nicht auffangen kann.“ Die nächste Kostensteigerung kommt Anfang 2026 auf die Kulturszene mit der flächendeckenden Einführung der Honoraruntergrenzen zu. Es sei nun umso wichtiger, dass das jetzt ermöglichte finanzielle Plus für den Ausgleich dieser Mehrbelastung verwendet werden soll. Die Ministerin habe dies bereits zugesagt, berichtet der Kulturrat NRW.

wsp

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