Kein Lösegeld für Hacker
Mehr als 70 Städte, Kreise und Gemeinden sind von dem Cyber-Angriff auf die Südwestfalen IT betroffen. Einschränkungen und Ausfälle der Online-Dienste sind immer noch massiv.
Hinter dem Angriff auf die Südwestfalen IT steckt Presseberichten zufolge die Hackergruppe „Akira“. Es geht um eine Lösegeldforderung, heißt von WDR und Deutscher Presseagentur, die sich auf einen Bericht aus dem Innenministerium beziehen. Die betroffenen Kommunen seien nicht zu Zahlungen bereit. Die kriminelle Vereinigung sei im sogenannten Darknet aktiv, dort seien Ermittlern zufolge jedoch bislang keine Daten des IT-Dienstleisters Südwestfalen-IT aufgetaucht. IT-Forensiker sind im Einsatz, um die Systeme der Kunden, also der betroffenen Kommunen, zu untersuchen, heißt es von der Südwestfalen-IT. Gleichzeitig ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft.
Besonders stark von dem Hacker-Angriff geschädigt wurden die Kreisverwaltungen in Südwestfalen, aber auch Ruhrgebietsstädte wie Marl und Recklinghausen – allesamt Kunden der Südwestfalen-IT – sind in Mitleidenschaft gezogen. Die Websites der Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe und dem Märkischen Kreis sowie einiger Städte und Gemeinden sind nach wie vor nicht erreichbar. Teilweise wurden Notfall-Seiten eingerichtet, um Bürger zu informieren. In einigen Kommunen können auch Büchereien nicht öffnen, da die Verbuchung der Medien nicht möglich ist.
Kommunen können keine Steuern einziehen
Schaden hat auch die digitale Infrastruktur der Kommunen hinter den Kulissen genommen. Das führt dazu, dass einige Ämter nach wie vor nur eingeschränkt arbeiten können, darunter Zulassungsstellen oder auch Ausländerämter. Kommunen im Hochsauerlandkreis haben daher bekannt gegeben, dass Steuern und Abgaben, darunter zum Beispiel auch Gewerbesteuern und Kindergartenbeiträge, im November nicht pünktlich zum 15. des Monats per Sepa-Lastschrift eingezogen werden können. Dies werde zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, heißt es.
wsp