Kippende Räume
Der amerikanische Star-Architekt Frank Gehry feiert am heutigen Mittwoch seinen 95. Geburtstag. Mit dem Marta Herford hat er einen der ungewöhnlichsten Museumsbauten weltweit entworfen.
„Es bereitet uns täglich eine große Freude mit und in dieser fantastischen Architektur zu arbeiten und dieses besondere Raumerlebnis einem breiten Publikum vorzustellen“, sagt Marta-Direktorin Kathleen Rahn. Das Museum strahle seit 2005 als Leuchtturm aus Herford in die Welt hinaus und ziehe zahlreiche Besuchende an, „die auch wegen dieser besonderen Architektur zu uns kommen“, so Rahn weiter.
Gehry wählte für die Fassade des Gebäudes dunkelrote Backsteine, die im Kontrast stehen zum hellen Edelstahldach und dem weiß verputzten Gebäudekern. „Die schwingende Bewegung der Formen findet ihren Nachklang im losen Verbund der Steine auf dem Boden und die wogende Dachlandschaft spiegelt auch den angrenzenden Flusslauf der Aa wieder“, heißt es vom Marta Herford zu seiner Architektur. Im Inneren verwandele die Baukunst „jede Ausstellung in ein besonderes Raumerlebnis“.
Gehry wurde am 28. Februar 1929 in Toronto geboren. Heute lebt er in Kalifornien. Er entwarf unter anderem das Guggenheim-Museum in Bilbao, aber auch sozialen Wohnungsbau in Frankfurt. Er gilt als Meister der dekonstruvistischen Architektur, typisch für seinen Baustil sind abgewinkelte Ebenen, kippende Räume, umgekehrte Formen und eine gebrochene Geometrie. Wer mehr über Gehrys Architektur in Herford erfahren möchte: Jeden ersten Sonntag im Monat findet um 14 Uhr eine Führung rund um das Museum Marta statt.
wsp