Kirchentag in Dortmund zieht positive Bilanz
Mehr als 120.000 Gäste waren in den vergangenen Tagen beim 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund zu Gast. Veranstalter und Stadt zogen eine positive Bilanz.
Kirchentagspräsident Hans Leyendecker sagte, dass es ein Kirchentag offener und nachdenklicher Debatten und klarer Stellungnahmen gewesen sei: „Wir haben gesagt, dass wir einen politischen Kirchentag wollen und es ist ein politischer Kirchentag geworden.“ Ein Schwerpunkt war die Klimapolitik, zu der auch mehrere Resolutionen angenommen wurden. Gäste des Kirchentages waren unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Kirchentag als Fest der Vielfalt
Der Kirchentag war auch Glaubensfest. Von den rund 2400 Veranstaltungen waren etwa 600 geistlich geprägt. Die Losung „Was für ein Vertrauen“ habe sich als durchgängiges Thema des Kirchentages erwiesen. „Sie wurde entfaltet von der Gottesfrage bis hin zur Ökologie und Ökonomie. Auch das Vertrauen in diese Losung wurde belohnt“, so Leyendecker.
Für den Dortmunder Oberbürgermeister war der Kirchentag eine Veranstaltung der Vielfalt und des Austausches getragen von gegenseitigem Respekt. „Deshalb passt er so gut zu Dortmund als vielfältige, internationale, weltoffene und partizipative Stadt“, wird Ullrich Sierau in einer Mitteilung der Stadt Dortmund zitiert.
Zehn Resolutionen angenommen
Die Präses der gastgebenden westfälischen Landeskirche, Annette Kurschus, zog ebenfalls ein positives Fazit: „Die westfälische Kirche war gute Gastgeberin. Wir waren deutlich zusammen mit der Stadt Dortmund. Wir waren nicht zu Gast, sondern Dortmund war Kirchentag.“ Tausende Menschen hätten sich ehrenamtlich engagiert und sich mit dem Kirchentag identifiziert.
Insgesamt wurden beim Kirchentag in Dortmund 15 Resolutionen eingereicht, zehn Resolutionen wurden angenommen. Die Themen reichten von der Forderung nach einer gerechten und nachhaltigen Bodenordnung über „Schritte für mehr Tierschutz“ bis zu der Resolution „Schicken wir ein Schiff“, teilt der Kirchentag mit. Die Forderung: Die Evangelische Kirche soll selbst ein Rettungsschiff ins Mittelmeer schicken, selbst aktiv werden und im Mittelmeer Flagge zeigen. Es genüge nicht mehr, die Arbeit der NGOs bei der Seenotrettung finanziell zu unterstützen.
Der 37. Kirchentag ging am Sonntag (23. Juni) mit dem zentralen Abschlussgottesdienst im Westfalenstadion zu Ende. 2021 wird der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt am Main stattfinden.
wsp