16.02.2023

„Klebeeffekt“ wirkt 

Das „Bochumer Modell“, in dem Medizinstudierende der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in Ostwestfalen-Lippe ausgebildet werden, führt dazu, dass mehr Nachwuchsmediziner in der Region praktizieren.

Durchschnittlich 33 Prozent der Absolventen des „Bochumer Modells“ in OWL bleiben nach dem dritten Staatsexamen in der Region, zeigt ein Bericht des NRW-Wissenschaftsministeriums als Antwort auf eine Kleine Anfrage im NRW-Landtag. 

27 Prozent der angehenden Ärztinnen und Ärzte, die an einer Umfrage teilnahmen, arbeiteten nach dem Abschluss an einer der Kooperationskliniken in Bad Oeynhausen, Minden, Herford oder in Lübbecke-Rahden. Fünf Prozent sind an andere Kliniken in OWL gegangen. 24 Prozent gingen zurück ins Ruhrgebiet und 42 Prozent haben andernorts eine Anstellung angenommen. Damit konnten rechnerisch 62 Absolventen, also junge Ärzte, für die Region gewonnen werden, heißt es in dem Bericht.

Das „Bochumer Modell“ ist mit großen Hoffnungen verbunden: Erstmals sind 66 Studierende der RUB im Wintersemester 2016/17 nach OWL gegangen, um dort den klinischen Teil ihrer Ausbildung zu absolvieren. Um dies zu ermöglichen, wurde am Johannes Wesling Klinikum Minden ein Campusgebäude mit Hörsaal, Seminarräumen und Skills Lab errichtet. Verbunden mit der Einrichtung war die Hoffnung eines „Klebeeffekts“, also dass Medizinstudierende nach ihrem Abschluss in OWL bleiben und dort in Kliniken oder Praxen tätig werden. Hintergrund ist der Ärztemangel, der im ländlichen Raum Ostwestfalebs besonders verbreitet ist.

wsp

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