Das Klinikum in Lübbecke gilt als sanierungsbedürftig und soll geschlossen werden.
30.11.2023

Klinikschließungen in Minden-Lübbecke

Statt bisher fünf Mühlenkreiskliniken wird es im Kreis Minden-Lübbecke in Zukunft nur noch drei geben. Standorte in Rahden und Lübbecke schließen, hat der Kreistag beschlossen.

Das beschlossene Entwicklungskonzept sieht vor, dass das Johannes Wesling Klinikum in Minden der Maximalversorger im Kreis Minden-Lübbecke bleibt. Der Klinikstandort in Rahden wird geschlossen und auch das Krankenhaus in Lübbecke wird aufgegeben. Statt dessen soll in Espelkamp ein neues Krankenhaus gebaut werden, das die medizinische Grundversorgung mit Innerer Medizin, Allgemeiner Chirurgie und Orthopädie sowie zusätzlich Geriatrie und Geburtsstation sichern soll. Dort soll auch eine Psychiatrie eingerichtet werden. In Bad Oeynhausen, Standort des Herz- und Diabeteszentrums, wird das Krankenhaus abgerissen und als Anbau an die Auguste-Victoria-Klinik neu errichtet. Diese Fachklinik für Orthopädie wird saniert, heißt es in dem Gutachten, der der Kreistagsentscheidung zugrunde liegt. 

Pläne sind umstritten

Die Pläne sind im Kreis Minden-Lübbecke umstritten, zumal für den Neubau in Espelkamp ein Waldstück gerodet werden muss. Bürgerinitiativen haben sich für die Sanierung der bestehenden Standorte ausgesprochen und wollen nun mit Klagen und Petitionen gegen die Neubauten kämpfen. Auch Landrat Ali Doğan hatte sich in seinem Wahlkampf Anfang des Jahres gegen den Neubau von Krankenhäusern positioniert. Nun nennt er die beschlossene Neustrukturierung „alternativlos“. Eine Sanierung der bestehenden Standorte sei teurer und dauere länger als ein Neubau, sagte Doğan im WDR. Zudem sei dabei unklar, ob es eine finanzielle Förderung vom Land geben würde. Auf der anderen Seite bestünde die Aussicht, dass es für den Neubau Fördergelder in Höhe von 178 Millionen Euro geben könnte, so der Kreis Minden-Lübbecke.

Die Konzentration auf drei Standorte sei effizienter und mache die Mühlenkreiskliniken für Fachpersonal attraktiver, heißt es in dem Gutachten. Der Baubeginn ist frühestens für 2026 geplant, die Inbetriebnahme für 2030.

aki, wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin