11.04.2012

Kneipensterben: Ein Drittel der Betriebe hat dicht gemacht

Westfalen (wh). 33 Prozent der Kneipen in Westfalen wurden in den letzten Jahren geschlossen, zeigt eine Erhebung des Statistischen Landesamtes. Von den 5955 Schankwirtschaften, die 2002 als umsatzsteuerpflichtig gemeldet waren, existierten 2010 nur noch 3990. Der Umsatz der Kneipen sank in diesem Zeitraum fast in ähnlicher Höhe: Um 29 Prozent auf rund 509 Millionen Euro.
Vor allem im ländlichen Raum verschwanden viele "getränkegeprägte Gastronomiebetriebe". So gaben im Kreis Lippe knapp 50 Prozent der Wirte auf, im Kreis Paderborn und im Märkischen Kreis rund 42 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung gab es auf Landesebene mit einem Minus von knapp 30 Prozent. Für die Untersuchung zählten die Statistiker die Kneipen mit einem Jahresumsatz von mindestens 17.500 Euro.
Nicht überrascht ist Claus Altenkamp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Dehoga Westfalen, über diese Entwicklung. "Mit dem Verschwinden der Schweríndustrie hat das Kneipensterben in den Ballungsräumen begonnen und sich im ländlichen Raum fortgesetzt", hat er in den letzten 30 Jahren beobachtet. "Der Bierkonsum ist gesunken und viele Leute bleiben zuhause. Die Wirte müssen das Bier heute zudem teurer einkaufen und leiden unter zunehmenden Regulierungen, wie durch den Nichtraucherschutz", nennt er einige Gründe.

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