Knotenpunktsystem: Radeln nach Zahlen erobert Westfalen
Westfalen (wh). Das aus den Niederlanden bekannte Knotenpunktsystem zur Orientierung für Radfahrer wird auch in Westfalen immer beliebter. Bis zum Ende des Jahres sollen gut 250 rote „Knotenpunkte“ auf den Radwegen im Ruhrgebiet installiert werden. Nachdem die Einführung des neuen Wegweisungssystems im östlichen Ruhrgebiet (Hamm, Kreis Unna, Dortmund, Hagen) bereits abgeschlossen ist, ergänzt der Regionalverband Ruhr (RVR) aktuell zusätzliche Knotenpunkte unter anderem im Kreis Recklinghausen, Herne, Bochum, Gelsenkirchen und im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Das „Knotenpunkt“-Konzept ist in den Niederlanden sehr populär. Es bietet Radfahrern eine schnelle Orientierung, ohne ständig auf eine Karte oder eine Navigatonshilfe blicken zu müssen. Hierzu sind zum Beispiel Wegkreuzungen oder Sehenswürdigkeiten als durchnummerierte Knotenpunkte auf einer Übersichtskarte markiert. Die Karten sind an den Knotenpunkten zu finden.
Gerade für ortsunkundige Radfahrer vereinfacht dieses System die Orientierung: Statt komplizierter Ortsnamen müssen sie sich nur die nächsten Nummern der Knotenpunkte, die sie ansteuern wollen, notieren oder merken. An Weggabelungen sind die entsprechenden Richtungen zu den nächsten Knotenpunkten angebracht.
Der Kreis Heinsberg gilt als erster Kreis in NRW, der das System einführte. Aber auch in Westfalen ist es schon an anderer Stelle etabliert. So wurden im Rahmen des Regionale 2013-Projekts „Radnetz Südwestfalen“ nicht nur mehr Routen erschlossen. Durchnummerierte Knotenpunkte ermöglichen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe, Soest sowie im Märkischen und Hochsauerlandkreis zusätzlich die Orientierung ohne Karte. Zudem gibt es einige Knotenpunkte im Kreis Borken in unmittelbarer Nähe zur niederländischen Grenze. „Mittelfristig werden wir im Münsterland auch ein umfassendes Knotenpunktsystem bekommen“, sagte Michael Kösters, Bereichsleiter Tourismus beim Münsterland e.V..
Im Ruhrgebiet soll das neue System den Radtourismus weiter ankurbeln. Schon heute sei das Revier die viertbeliebteste Radreiseregion in Deutschland und dieser Status soll mit dem „Radeln nach Zahlen“ weiter ausgebaut werden, so der RVR.