Kompass für Kreuzchen
Der Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar dauert nur wenige Wochen. Der Wahl-Kompass der Universität Münster unterstützt bei der Wahlentscheidung.
Der Wahl-Kompass wurde von dem Münsteraner Politikwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Kersting und seinem Team entwickelt und soll als Handreichung für Wählerinnen und Wähler dienen. Das Parteienspektrum umfasse verstärkt extreme Positionen, daher sei eine fundierte Hilfe bei der Wahlentscheidung umso wichtiger, heißt es als Begründung von der Hochschule. Im Unterschied zum „Wahl-O-Mat“ fußt das Ergebnis nicht allein auf der Befragung der Parteien, sondern enthält auch eine wissenschaftliche Einordnung durch Parteienforscher. Zudem werden die Parteipositionen mit entsprechenden Zitaten aus den Wahlprogrammen belegt und verlinkt. Berücksichtigt werden beim Wahl-Kompass alle im Bundestag vertretenen Parteien sowie Kleinparteien und Neugründungen wie etwa das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). „Die Parteien polarisieren stärker. Kämpften sie in den letzten Jahrzehnten vor allem um Stimmen aus der Mitte, stehen nun deutlich stärker strittige Themen und die politischen Ränder im Vordergrund“, sagt Kersting.
Stärkere Polarisierung
Der Wahl-Kompass kam bereits bei Bundes- und Europawahlen sowie mehreren Landtags- und Kommunalwahlen zum Einsatz. Er basiert auf dem holländischen „Kieskompas“ und wurde auch im Rahmen des Projektes „Populism’s Roots: Economic and Cultural Explanations in Democracies of Europe“ an der Universität Münster genutzt, das die sozioökonomischen und kulturellen Wurzeln des europäischen Populismus untersuchte.
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