Mit Maske und Hygieneregeln wurde die Konfirmation in der evangelischen Christus-Markus-Gemeinde in Ibbenbüren gefeiert. Foto: Hannes Keeve
29.04.2021

Segen auf Abstand

Der Frühling ist traditionell die Hochzeit der Konfirmationen. In diesem Jahr können die kirchlichen Feste ein weiteres Mal nicht wie gewohnt gefeiert werden. Die evangelischen Gemeinden in Westfalen verschieben die Feiern oder finden Alternativen. 

„Im Himmel verankert“ – unter diesem Motto standen die Konfirmationsgottesdienste in der evangelischen Christus-Markus-Gemeinde in Ibbenbüren. Vor einem Jahr wurden im Frühjahr während des ersten Lockdowns praktisch sämtliche Konfirmationen verschoben, nun konnte mit einem Hygiene- und Schutzkonzept wieder in der Kirche gefeiert werden. „Es ist uns wichtig, in Krisenzeiten als Kirche präsent zu sein“, sagt Pfarrer Reinhard Lohmeyer. Die Konfirmationen von insgesamt fast 90 junge Menschen wurden in Kleingruppen durchgeführt. „Das gemeinsame Abendmahl konnten wir jedoch nicht feiern. Und den Segen habe ich mit Abstand vom Altar aus gespendet“, schildert der Pfarrer die Einschränkungen. 

Die Rückmeldungen waren sehr positiv, sagt Lohmeyer: „Es gibt eine große Wertschätzung der Konfirmanden und der Familien für diesen persönlichen Gottesdienst. In einer Zeit, in der kaum Begegnungen stattfinden können, war das für sie eine besonders positive Erfahrung.“

Viele Konfirmationen werden verlegt

Viele Konfirmationsfeiern finden in diesem Jahr in den westfälischen Kirchengemeinen jedoch nicht statt, heißt es beim Landeskirchenamt. „Die Tendenz geht eher dahin, diese Gottesdienste auf den Spätsommer zu verlegen und dann, abhängig von den geltenden Regeln, in kleinen Gruppen zu feiern“, sagt die Sprecherin der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bettina Köhl. 

In Ibbenbüren hat sich die Christus-Markus-Gemeinde gegen einen weiteren Aufschub entschieden. Die Konfirmationen bereits jetzt zu feiern, habe jedoch einen großen Organisationsaufwand bedeutet, sagt Lohmeyer. Darüberhinaus wurde im Vorfeld viel Zeit in Abstimmungen mit den Familien investiert. „Wir haben viel diskutiert und uns auch kritischen Fragen gestellt. Schließlich gab es jedoch eine große Zustimmung.“

In der evangelischen Christus-Markus-Gemeinde in Ibbenbüren wurden im April die Konfirmationen in Kleingruppen und mit reduzierter Besucherzahl gefeiert. Foto: Hannes Keeve

In der evangelischen Christus-Markus-Gemeinde in Ibbenbüren wurden im April die Konfirmationen in Kleingruppen und mit reduzierter Besucherzahl gefeiert. Foto: Hannes Keeve

Auch die Evangelische Kirchengemeinde in Verl hat entschieden, trotz schwieriger Bedingungen in diesem Frühjahr zu feiern. Bereits im vergangenen Herbst fanden dort Einzelkonfirmationen statt. Für Ende Mai plant Pfarrer Jens Hoffmann nun weitere Konfirmationen in Zweier-Gruppen im Stundentakt. Einen „Konfimarathon“ nennt er die Lösung. Die Hygiene- und Schutzmaßnahmen hat die Gemeinde mit dem Ordnungsamt abgesprochen. Hoffmann berichtet, dass diese Angebote von den Familien dankbar angenommen würden: „Gerade die individuellen Konfirmationen werden als sehr wertschätzend erlebt, mit einer individuellen Predigt mit Bezug auf die konkrete Person. Es ist für die Jugendlichen ein Event – trotz Corona.“

aki/wsp

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