Kongress: „Heimat kann man nicht von oben verordnen“
Münster (wh). Gut 500 Heimatverbundene sind am Wochenende in Münster zum ersten NRW-Heimatkongress zusammengekommen. Eingeladen hatte Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Die Ministerin hatte positive Nachrichten und finanzielle Mittel im Gepäck. Denn nur wenige Tage vor dem Kongress hatte Scharrenbach vorgestellt, wie künftig die Gemeinden, Städte und Regionen in ihrem unverwechselbaren Charakter gestärkt werden können. Dazu will die Landesregierung bis 2022 mehr als 110 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Sie sollen in verschiedene Förder-Elemente wandern, die Heimat konkret in den Vereinen und Regionen des Landes gestalten sollen.
Über die zusätzlichen Mittel freute sich auch der Vorsitzende des Westfälischen Heimatbundes, Matthias Löb. Allerdings fand er auch kritische Töne. Löb hätte sich eine stärkere Einbindung der engagierten Menschen in den Heimatbewegungen in die Entscheidungen gewünscht. „Die Dachverbände der Heimatbewegung in NRW können und wollen nicht nur Stichwortgeber für eine politische Agenda sein. Wir bieten eine Partnerschaft auf Augenhöhe an“, sagte er.
Heimat sei etwas Persönliches und könne nicht von oben verordnet werden, sagte die Ministerin auf dem Kongress in Münster. Schon jetzt treten die vielen Heimatvereine im Land als Brückenbauer zwischen den Kulturen und Helfer bei der Integration auf. Entsprechend gut funktionierende Initiativen von Heimatvereinen zum Beispiel aus Verl stellte die Geschäftsführerin des Westfälischen Heimatbunds, Dr. Silke Eilers, vor. Diese seien Beispiele von „Heimat für alle“, die nicht nur in Westfalen Schule machen können.