
„Konkrete Frauen“
Das Kunstmuseum Ahlen präsentiert im Rahmen der Reihe „Hellweg Konkret III“ weibliche Perspektiven zur Konkreten Kunst.
„Kunst ist universell“ – diesen Anspruch formulierte der niederländische Maler Theo van Doesburg (1883-1931) vor fast 100 Jahren in einem Manifest zur Konkreten Kunst. Demnach sollen Gemälde ausschließlich aus Flächen und Farben konstruiert sein. „Ein Bildelement bedeutet nichts anderes als ‚sich selbst’“, lautet ein weiterer Punkt. Der dritte Teil der Ausstellungsreihe „Hellweg Konkret“ spürt mit zehn Ausstellungen dem Geist dieser Bewegung nach. Noch bis zum Herbst sind in Museen und Einrichtungen entlang des Hellwegs unterschiedliche Blickwinkel auf die Konkrete Kunst zu sehen; im Mittelpunkt steht das Thema „Raum“.
Kleine Räume und große Säle
Das Kunstmuseum Ahlen zeigt in einer Sonderausstellung „Konkrete Frauen. Neue Räume“, wie sich Künstlerinnen heute mit diesen Ideen auseinandersetzen. Dabei geht es um die Frage, wie Kunstwerke dazu beitragen, einen Raum neu zu erschließen. Hier bietet das Museum mit Sitz in einer Gründerzeitvilla viele unterschiedliche Eindrücke: Die Künstlerinnen bespielen mit ihren Werken kleine Räume und große Säle. Gemälde und Zeichnungen, Skulpturen, Installationen oder auch Textilkunst sind mit verschiedenen Lichtverhältnissen konfrontiert. Antje Blumenstein zeigt „Three colours 01“, eine Installation aus drei Acrylglasplatten, im früheren Entree der Villa. Das Sonnenlicht, das dort durch die Fenster auf die Platten trifft, lässt diesen Raum in verschiedenen Farben erstrahlen. Gleichzeitig setzt die Schau ein Statement für weibliche Perspektiven in der Kunst. Nicht zuletzt, weil Frauen sich in diesem Bereich immer noch ihren Raum erobern müssen.

Esther Stockers Rauminstallation „Planeten und Gedanken“, 20254, zu sehen im Kunstmuseum Ahlen. Foto: Kiehl
Neben der Ausstellung in Ahlen sind in diesem Jahr zwei weitere große Ausstellungen in der Reihe „Hellweg Konkret III“ zu sehen: Vom 28. Mai bis 14. September geht es in den Westfälischen Salzwelten in Bad Sassendorf um „Künstlerfreundschaft konkret“ – hier liegt der Fokus ausschließlich auf Männern. Ausgehend von den Künstlern K. G. Schmidt und Jo Kuhn präsentiert die Schau ein Netzwerk konkret arbeitender Künstler aus der Region und fragt, was eine Künstlerfreundschaft ausmacht. Mit Werken vertreten sind Gordon F. Turner aus Erwitte, Hartmut Böhm, Carlernst Kürten aus Unna und Erich Lütkenhaus aus Hamm. Im Kloster Wedinghausen in Arnsberg sind vom 29. Juli bis 24. August Skulpturen von Helga Weihs im Dialog mit Werken aus der Sammlung Schroth zu sehen. Eine besondere Installation ist im Juni und Juli im Maximilianpark in Hamm zu sehen. Inspiriert von Lütkenhaus’ Edelstahlplastik „Kosmischem Kreis“ ist dort das Werk „Schaumfänger“ der Münsteraner Künstlerin Johanna K Becker zu sehen – ein „Kosmisches Schau(m)spiel“ heißt es in der Ankündigung.
Weitere Informationen zu „Hellweg Konkret III“ hier. Eine ausführliche Besprechung der Ausstellung „Konkrete Frauen. Neue Räume“ (bis 15. Juni 2025) lesen Sie im nächsten WESTFALENSPIEGEL ab Ende März.
aki, wsp