
Modellregion Coesfeld
Fußballtraining, Schwimmen im Freibar und Vorstellungen in Freilichtbühnen: Der Kreis Coesfeld erprobt als Modellregion mehr Öffnungen.
Die Projekte sind lokal begrenzt und an verschiedene Vorgaben gebunden. Dabei spielen vor allem digitale Anmelde- und Registrierungsverfahren eine große Rolle. „Im Fokus stehen digitale Lösungen, die erprobt und weiterentwickelt werden sollen. Ziel ist eine zügige, möglichst medienbruchfreie Kontaktnachverfolgung, sollte es zu einer Infektion kommen“, so Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr.
Im Kreis Coesfeld liegt die Sieben-Tage-Inzidenz konstant unter 100. Dadurch erfüllt die Region die Voraussetzung für das Modellvorhaben. Knapp 20 Einzelprojekte sind geplant oder laufen schon. Darunter ist zum Beispiel die Öffnung des Jugend- und Kulturhauses Nordkirchen „JuNo“. Dort will man ab dem 10. Mai an vier Tagen in der Woche das Außengelände öffnen. Die Freilichtbühne Coesfeld hat den Probebetrieb gestartet und auch an der Freilichtbühne Billerbeck soll bald wieder Betrieb herrschen. In Rosendahl soll zudem Ende Mai das Torhaus-Konzert Open Air stattfinden.
Sport unter freiem Himmel möglich
In Billerbeck hat das Freibad bereits am sommerlichen Wochenende geöffnet. Dort dürfen außerdem Sportmannschaften mit bis zu 20 Teilnehmern unter freiem Himmel trainieren. In Dülmen wird ein Konzept für den Reitsport erprobt. Alle Einzelvorhaben mussten umfangreiche Hygiene- und Infektionsschutzkonzepte vorlegen. Voraussetzung für die Projekte sind zudem Vorabterminbuchungen über digitale Plattformen oder eine digitale Erfassung der Teilnehmer zum Beispiel beim Sporttraining. Ebenso wird ein negativer Coronatest, der nicht älter als 24 Stunden ist, vorausgesetzt und eine Rückverfolgung muss gewährleistet sein.
Der Kreis hat zudem klare Abbruchkriterien mit den Städten vereinbart, die über die des Landes NRW hinausgehen. „Es bleibt dabei: das Infektionsgeschehen und dessen Beherrschung bleiben oberste Prioritäten. Daher kann das Gesundheitsamt jederzeit eine Unterbrechung verlangen“, so der Landrat. Ob die Städte von der Möglichkeit der Öffnung Gebrauch machen, entscheiden sie zudem selbst.
Gastronomie bleibt vorerst geschlossen
Neben den Bereichen Kultur und Sport haben die Bürgermeister und der Landrat des Kreises auch über eine mögliche Öffnung der Außengastronomie diskutiert – eine Öffnung ist im ersten Schritt des Modellprojekts aber nicht geplant. „Wir wissen, dass sich viele Menschen nach weiteren Öffnungen, auch im Bereich der Gastronomie sehnen und auch die Gastronomen eine klare Perspektive benötigen. Wir haben uns dennoch gemeinsam dazu entschieden diesen Bereich noch nicht zu öffnen“, erklärten Landrat Schulze Pellengahr und Bürgermeistersprecher Wilhelm Sendermann.
jüb/wsp