Kriegsgefangenenlager in Hemer: Neue Dokumentation bietet historischen Überblick
Hemer (wh). Das „Stalag VI A“ in der sauerländischen Gemeinde Hemer war im Zweiten Weltkrieg eines der größten Kriegsgefangenenlager im Deutschen Reich und organisierte den Einsatz von Zwangsarbeitern im Bergbau und in der Industrie im Ruhrgebiet. Nun ist eine umfangreiche Dokumentation zur Geschichte des „Stammlagers“ neu erschienen.
Veröffentlicht im Auftrag des Vereins für Hemeraner Zeitgeschichte, bietet das Buch „Stalag VI A Hemer“ auf mehr als 350 Seiten mit zahlreichen historischen Bildern einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand. Arbeitseinsätze, das Leben der Gefangenen im Lager und ihre Begegnungen mit der Bevölkerung sind Themen. Die Nutzung des Lagergeländes nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die lange Verdrängung bis in die 1980er Jahre hinein zeugen vom Wandel der Erinnerungskultur.
Grundlage der neuen Veröffentlichung, die von Hans-Hermann Stopsack und Eberhard Thomas herausgegeben wird, ist eine Dokumentation des Hemeraner Vereins für Zeitgeschichte, die 1995 erstmals umfassend über das Lager informierte. Drei der damaligen Autoren werteten Literatur, Quellen und Fotografien nun aus und befragten die letzten lebenden Zeitzeugen.
Das Buch ist zum Preis von 16 Euro erschienen und kann über das Stadtarchiv Hemer, Telefon: 02372/551288, bezogen werden.