Kürzung fällt geringer aus
Nun gibt es doch noch Gelder für die Batterieforschung: Die geplante Kürzung in diesem Bereich fällt nach dem Haushaltsbeschluss für 2024 um 20 Millionen Euro geringer aus, als ursprünglich vorgesehen.
Für die Folgejahre seien außerdem Fördermittel in Höhe von 50 Millionen Euro vorgesehen. Damit blieben insgesamt 70 Millionen Euro mehr an Fördergeldern bestehen, als in den ursprünglichen Streichungsplänen vorgesehen. Das berichtet die SPD-Bundestagsabgeordnete aus Münster, Svenja Schulz. Mit dem Geld können bestehende Projekte zu Ende geführt werden. Spielraum für neue Projekte gibt es aber kaum. Man habe sich mit dieser Lösung Zeit erkauft, so Schulze: „Mit dieser Entscheidung wird bei der Batteriezellenforschung zwar ein Gang heruntergeschaltet, aber die Vollbremsung vermieden. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn hier geht es um eine Zukunftstechnologie, auf die Deutschland angewiesen ist.“
Katerstimmung in Münster
Er schätze den Einsatz der Politikerin sehr, aber die jetzt beschlossenen geringeren Kürzungen seien nichts mehr als eine Beruhigungspille, die nicht weiterhelfe, so der Leiter des MEET Battery Research Centers aus Münster, Prof. Martin Winter gegenüber dem Westfalenspiegel. Es sei schade, dass ein Bereich, der verhältnismäßig geringe Kosten verursache, aber einen enorm großen Nutzen habe, nun quasi wegfalle. Denn die wenigen Mittel werden den Verlust in der Batterieforschung nicht aufhalten können, so Winter weiter. Vor dem Batterieforum, das in der kommenden Woche in Berlin stattfindet, sei die Stimmung in diesem Wissenschaftsbereich nun verkatert.
Den Batterieforschungsstandort Münster treffen die Sparmaßnahmen hart. Dort sind mit dem MEET Battery Research Center und der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB zwei zentrale Forschungseinrichtungen ansässig. Im Interview mit dem WESTFALENSPIEGEL hatte Winter noch am Donnerstag davon gesprochen, dass man in Deutschland mit der Streichung der Förderung auch die Zukunft aufgebe.
jüb, wsp
Das ganze Interview, das wir vor der Haushaltsentscheidung geführt haben, lesen Sie hier.