„Kultur von allen“ bei der Westfälischen Kulturkonferenz
Mehr als 400 Kulturakteure haben bei der neunten Westfälischen Kulturkonferenz in Recklinghausen über „Kultur selber machen“ diskutiert.
Der Perspektivenwechsel von der bloßen Rezeption von Kultur hin zu einer partizipativen „Kultur von allen“ werfe gravierende Fragen auf, sagte LWL-Direktor Matthias Löb bei der Konferenz. „Das eröffnet aber auch neue Chancen, eine junge Generation zu erreichen und an Kunst und Kultur heranzuführen.“
Insbesondere in ländlichen Regionen sei das Kulturangebot häufig vom bürgerschaftlichen Engagement getragen, betonte Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Kulturministerium. Urbane Gärten, Repair-Cafés oder auch Tausch-Börsen seien Beispiele für neue Formen der Beteiligung. Das neue Förderprogramm „Dritte Orte“ soll auf diese Entwicklung reagieren und Initiativen „von unten“ unterstützen.
Projekte stellen sich auf „Marktplatz“ vor
Kontroverse Perspektiven auf das Konferenzthema stellten der Schweinfurter Kulturamts- und Theaterleiter Christian Kreppel und Heike Kropff von den Staatlichen Museen zu Berlin/Stiftung Preußischer Kulturbesitz vor.
Neben Workshops, die unterschiedliche Perspektiven rund um das Konferenzmotto „Selbermachen“ präsentieren, findet erstmals auf einer Westfälischen Kulturkonferenz ein Marktplatz statt. Hier stellen sich verschiedene Projekte, Ideen und Einrichtungen vor. Sie reichen von der Theaterwerkstatt Bethel, die bereits seit fast 40 Jahren Partizipation lebt, bis hin zum Kultur-Hackathon, der am Samstag (12.10.) seine Premiere in Dortmund feierte.
Die Westfälische Kulturkonferenz wird veranstaltet vom Büro „Kultur in Westfalen“, das beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) angesiedelt ist.
wsp