„Kulturerbe“: Steigerlied und Trinkhallen ausgezeichnet
Das Steigerlied und die Trinkhallenkultur werden Kulturerbe: Die Traditionen aus dem Ruhrgebiet werden in das Landesinventar des immateriellen Kulturerbes aufgenommen, hat eine Jury entschieden.
„Das Landesinventar ist ein eindrückliches Zeugnis der menschlichen Kreativität und kulturellen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen“, sagte Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „In diesem Jahr kommen mit dem Steigerlied und der Trinkhallenkultur im Ruhrgebiet zwei lebendige Traditionen dazu, die für Solidarität und sozialen Zusammenhalt und damit für eine ganz besondere Facette der kulturellen Ausdrucksformen in Nordrhein-Westfalen stehen.“
Hymne der Bergleute
„Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt“ – das Steigerlied gilt als Hymne der Bergleute. „Es ist wichtig für viele Menschen, die sich mit dem Ruhrgebiet identifizieren, und hat einen Wiedererkennungswert weit über die Region und Deutschland hinaus“, sagt Wilfried Blappert, Geschäftsführer des Vereins „Ruhrkohle-Musik“, der die Bewerbung um die Aufnahme in die Liste eingereicht hatte.
Bei der Trinkhallenkultur im Ruhrgebiet spielt der soziale Zusammenhalt ebenfalls eine zentrale Rolle: Die Büdchen nehmen als typische Treffpunkte eine wichtige Funktion für die Nachbarschaft ein und stellen Orte der Integration und des Austausches dar, begründet die Landesregierung die Aufnahme in die Liste.
Zusammen mit fünf weiteren Traditionen – dem Brieftaubenwesen, dem Buchbinderhandwerk, der Demoscene, dem Papiertheater und dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege – bewerben sich das Steigerlied und die Trinkhallenkultur nun um die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
wsp
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