Kulturgut Haus Nottbeck bietet Autoren ein Bett und künstlerische Freiheit
Oelde (wh). Das Kulturgut Haus Nottbeck bietet Schriftstellern Freiräume " auf vielfache Art und Weise: Als Gäste des Museums für westfälische Literatur und des angegliederten Veranstaltungszentrums können Autoren in Ruhe schreiben, Ideen für Texte entwickeln oder die Gedanken schweifen lassen. Mit diesem Angebot will sich das Haus weiter als Kristallisationspunkt für westfälische Literatur profilieren.
Der erste Resident des alten Rittergutes nahe Oelde ist in dieser Woche Christoph Wenzel. Der in Hamm geborene Lyriker knüpfte bereits bei einem Interviewprojekt vor einem Jahr den Kontakt zum Kulturgut. Das Angebot, seinen Wohnort Aachen für eine Woche mit der ostwestfälischen Provinz zu tauschen und im Gästehaus zu wohnen, nahm der Germanistik-Doktorand gern an. "Abseits des Alltagsgeschäftes habe ich hier in einem literarischen Umfeld einen Freiraum für meine Arbeit. Ich habe zum Beispiel einen alten Gedichtezyklus zum Ruhrgebiet in den 60er Jahren mitgebracht, den ich poetisch neu übersetzen will", erzählt er.
Der Leiter des Zentrums, Prof. Walter Gödden, betont die Offenheit dieses Angebotes. "Wir wollen gern den Kontakt zu Autoren knüpfen, haben aber keine bestimmten Erwartungen. Sie können hier auch einmal gar nichts machen." Mit diesem Ansatz unterscheidet sich das Konzept von klassischen Stipendien, die für Schriftsteller oft mit einer längeren Residenzpflicht oder Veröffentlichungen und Veranstaltungen verbunden sind.
Interessierte sollten allerdings einen Bezug zur Region haben. Für Christoph Wenzel ist dieser Aspekt ohnehin wichtig. So erforscht er zurzeit in einer Anthologie die Frage, warum es gerade in Westfalen so viele junge Lyriker gibt.
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