Kulturrat NRW warnt vor weiteren Einsparungen
Der NRW-Finanzminister erwartet sinkende Steuereinnahmen. Der Kulturrat NRW appelliert, von Kürzungen im Kulturbereich abzusehen.
Hintergrund ist, dass Bund, Länder und Kommunen in den nächsten Jahren mit weniger Steuereinnahmen auskommen müssen als im Rahmen der letzten Herbststeuerschätzung angenommen. „Das Schätzergebnis untermauert die Notwendigkeit, unsere sparsame Haushaltswirtschaft weiter zu gehen“, kommentierte NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk.
Angesichts dieser Nachricht wachse die Besorgnis unter Kulturschaffenden in der Region, so der Kulturrat NRW, der mehr als 100 Einrichtungen und Organisationen unter anderem aus den Bereichen Musik und Tanz, Theater und bildender Kunst sowie Soziokultur vertritt. „Schon die Landeskulturhaushalte der vergangenen beiden Jahre blieben meilenweit hinter dem im Koalitionsvertrag angekündigten 50-prozentigen Aufwuchs zurück, 2024 gab es bereits die erste echte Kürzung, die sich allerdings aus Rücklagen auffangen ließ“, so der Verbandsvorsitzende Lorenz Deutsch. Ein erneutes Minus würde „zum existenziell bedrohlichen Problem; insbesondere für die wirtschaftlich vulnerable Freie Szene“ werden.
Auch Kulturelle Bildung wäre von Kürzungen bedroht
Der Kulturrat NRW nennt Beispiele. Theaterhäuser, Tanzfestivals und Institutionen der Filmkultur, soziokulturelle Zentren und in der Folge viele Einzelkünstlerinnen und -künstler seien von Kürzungen bedroht. „Auch der Bereich der Kulturellen Bildung mit so wichtigen Teilbereichen wie Leseförderung bliebe nicht verschont“, heißt es in der Mitteilung. Als Folge gestiegener Energie- und Betriebskosten kämpften bereits jetzt zahlreiche Kultureinrichtungen ums Überleben. Obwohl Mittel offiziell in den Landeshaushalt eingestellt seien, fehlten Bewilligungen. Dies bringe Institutionen „an den Rand der Insolvenz“, so Deutsch.
wsp