Der Bronzeast ist sieben Meter lang und über 1000 Kilogramm schwer. Foto: © LWL / Skulptur Projekte Archiv, Studio Penone
02.03.2022

Kunstdiebstahl in Münster

Das Kunstwerk „Progetto Pozzo di Münster“ (Brunnenprojekt für Münster) des italienischen Künstlers Giuseppe Penone ist gestohlen worden. 

Penone hatte das Werk für die Skulptur Projekte 1987 entworfen. Dabei handelt es sich um einen sieben Meter langen und mehr als eine Tonne schweren Ast aus der Bronze, der gestützt von einem Stein und fest verankert auf der Rasenfläche des Horstes Friedhofs in Münster lag. Aus einem in den Ast gedrückten Handabdruck fließt Wasser.

„Der Brunnen ist ein stilles Kunstwerk, das seit Jahrzehnten in den städtischen Alltag eingebunden ist. Der Diebstahl des Brunnens von Penone ist ungeheuerlich und wir hoffen auf weitere Hinweise der Anwohner:innen am Hörster Friedhof“, so Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. Das Werk, das das LWL-Museum für Kunst und Kultur 1995 erworben hatte, sei eine der sowohl inhaltlichen als auch finanziell wertvollsten Arbeiten, die von den Skulptur Projekten in Münster verblieben sind. Der reine Materialwert sei allerdings nicht besonders hoch, so der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Nicht der erste Kunstraub

In der Geschichte der Skulptur Projekte wurden immer wieder Arbeiten gestohlen. 2007 wurde der Wohnwagen von Michael Asher entführt, einmal entwendeten Unbekannte die Gedenktafel von Ian Hamilton Finlay auf dem alten Überwasserfriedhof, erklärt der LWL. Auch die  gelbe Madonna von Katharina Fritsch wurde während der Ausstellung 1987 direkt auf der Salzstraße gestohlen.

Wahrscheinlich wurde das Werk von Penone in der Nacht von Montag (28.02.) auf Dienstag (01.03.) oder am Dienstagnachmittag gestohlen. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur habe Strafanzeige erstattet, die polizeilichen Ermittlungen laufen, so der LWL. Hinweise zur Tat nimmt die Polizei in Münster unter Telefon 0251 275-0 entgegen. Das LWL-Museum hat eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise ausgesetzt.

wsp

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