21.01.2015

Kunststar Santiago Sierra inszeniert mittelalterliches Stadttor in Arnsberg

Arnsberg (wh). Der spanische Konzeptkünstler Santiago Sierra verwirklicht ein neues Lichtkunstwerk in Arnsberg. Mit 34 Bodenstrahlern deutet er den Grundriss eines 1799 zerstörten Stadttors an und markiert so den Übergang von mittelalterlicher zu neuzeitlicher Stadt.

Sierra zählt zu den renommiertesten Künstlern weltweit und hat mit provokanten Aktionen zu Themen wie Kapitalismus und gesellschaftlicher Ausgrenzung immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt. Seine Werke werden in internationalen Museen präsentiert.

Bereits 2013 war der Spanier in Arnsberg zu Gast, als der Kunstverein sein Werk in einer Retrospektive vorstellte. Als Kurator Vlado Velko anfragte, ob Sierra an einer Neuinterpretation des Stadttores arbeiten würde, habe dieser rasch zugesagt, berichtet Kathrin Ueberholz, die das Projekt bei der Stadt Arnsberg betreut. Bei Gesprächen rund um die Planung sei der Künstler ebenfalls vor Ort gewesen.

Sierras künstlerischer Eingriff in Arnsberg soll subtil auf die Geschichte der Stadt hinweisen. Gleichzeitig kritisiert er mit seiner Arbeit internationale Finanzflüsse. "Er wird von der Stadt Arnsberg und aus städtebaulichen Fördermitteln des Landes NRW bezahlt. Einen Teil dieses Geldes muss er in seiner Heimat versteuern. Dieses Geld fließt in die Schuldentilgung und wird auf den Geldmärkten zur Spekulationsmasse", erklärt Kathrin Ueberholz den Hintergrund.

Im Herbst 2015 soll Sierras Kunstwerk in Arnsberg dauerhaft installiert und eingeweiht werden.

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