23.03.2018

Ladenöffnungsgesetz: Handel freut sich über beschlossene Änderung

Westfalen (wh). Die Lockerung des Ladenöffnungsgesetzes, die im Rahmen des vom Landtag beschlossenen Entfesselungspakets 1 verabschiedet wurde, wird von Handelsverbänden und Industrie- und Handelskammern in Westfalen positiv aufgenommen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat dagegen schon eine genaue Prüfung angekündigt.

Unter anderem wird durch die Neuregelung die Zahl der maximal erlaubten verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage, an denen die Geschäfte ab 13 Uhr bis zu fünf Stunden lang öffnen dürfen, auf acht pro Jahr verdoppelt. Samstags dürfen die Geschäfte zudem rund um die Uhr geöffnet werden. Die bisherige Regelung, wonach verkaufsoffene Sonntage nur zu bestimmten Anlässen wie Märkten durchgeführt werden konnten, wird abgelöst.

Burkhard Blesel, Vorsitzender des Ausschusses für Handel und Dienstleistung bei der Südwestfälischen IHK, sagte: „Wir haben uns zwar bei den verkaufsoffenen Sonntagen eine noch deutlichere Formulierung und somit mehr Rechtssicherheit gewünscht, freuen uns aber über die Entkoppelung vom Anlassbezug.“ Für die Gewerkschaft Verdi, die in der Vergangenheit häufig erfolgreich gegen verkaufsoffene Sonntage geklagt hatte, bedeutet „diese Gesetzesänderung einen Angriff auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Handel“, sagte Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt.

Der Handelsverband NRW Westfalen-Münsterland sieht in den verkaufsoffenen Sonn- und Feiertagen ein Mittel, um gegen die große Konkurrenz des Online-Handels bestehen zu können. „Wo früher durch die Geschäfte gebummelt wurde, um sich einen Überblick über das Angebot zu verschaffen, werden heute Informationen im Internet abgerufen“, sagte die Geschäftsführerin des Verbands, Karin Eksen, gegenüber dem Nachrichtendienst „Westfalen heute“. Da sei es wichtig, die Attraktivität des stationären Handels deutlich zu machen: „Wenn Kunden bei Events auch gerne durch die Geschäfte bummeln, ist das also eine gute Gelegenheit.“ Mit einer starken Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage in Westfalen rechnet der Verband aber nicht.

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