Landarztmangel in Westfalen: NRW-Gesundheitsminister fordert mehr Ausbildung von Allgemeinmedizinern
Münster (wh). Alle Medizinischen Fakultäten landesweit sollen einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin einrichten, forderte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Münster bei einem Symposium zum Thema ärztliche Versorgung auf dem Land.
„Wir brauchen künftig an jeder medizinischen Fakultät eine W3-Professur für Allgemeinmedizin. Zudem werden wir in Ostwestfalen eine ganz neue medizinische Fakultät aufbauen. Und wir wollen die Landarztquote einführen“, sagte Laumann.
Hintergrund ist, dass in mehreren ländlichen Regionen, gerade in Süd- und Ostwestfalen, Hausärzte fehlen. Kritisch ist besonders, dass rund ein Drittel der westfälischen Hausärzte älter als 60 Jahre ist. „Die Zahl der Hausärzte in Westfalen-Lippe ist seit 2013 rückläufig. Immer wieder müssen Kollegen ohne Nachfolger in den Ruhestand gehen. Die Zahl der neu weitergebildeten Ärzte für Allgemeinmedizin reicht einfach nicht aus, um die Ausscheidenden zu ersetzen“, erklärte Dr. Gerhard Nordmann, zweiter Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.
Bei dem Symposium wurden konkrete Konzepte der Uniklinik Münster zur Vermittlung der Allgemeinmedizin vorgestellt. Dazu zählen 136 Lehrpraxen in der Region sowie eine „Campus Praxis“, an der Medizinstudierende gemeinsam mit Allgemeinmedizinern Patienten betreuen können.