21.03.2017

Landeskulturbericht: „Tiefenbohrung“ zeigt positive Entwicklungen in Dortmund und Lippstadt

Westfalen (wh). Kulturministerin Christina Kampmann hat den ersten Landeskulturbericht NRW vorgestellt. Laut der Untersuchung hat sich die Anzahl kultureller Einrichtungen in den Städten und Gemeinden NRWs seit den 1970er Jahren kaum verändert.
Eine äußerst positive Entwicklung der örtlichen Kulturlandschaft beobachteten die Autoren des Berichtes jedoch in Dortmund und Lippstadt. Die westfälischen Städte wurden bei einer "Tiefenbohrung" eingehend untersucht und als Fallanalysen vorgestellt.

Insbesondere in Dortmund ist das kulturelle Angebot in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Laut dem Bericht hat sich die Gesamtzahl der Kultureinrichtungen in der Stadt seit 1970 von damals 57 auf aktuell 172 mehr als verdreifacht. Maßgeblich beigetragen hat dazu unter anderem die Neugründung von Musik-Clubs, Galerien und kleineren Museen, was vor allem auf eine steigende Studierendezahl zurückgeführt wird. Schließungen gab es gleichzeitig in der Sparte Literatur sowie in der Dortmunder Kinolandschaft.

Eine ähnliche Entwicklung stellen die Autoren auch in Lippstadt fest. Dort hat sich die Anzahl der Kultureinrichtungen seit den 70er Jahren von 24 auf 53 mehr als verdoppelt. Wie auch in Dortmund bestimmt diese Entwicklung vor allem die steigende Zahl von neuen Ausstellungsräumen und Einrichtungen aus den Bereichen Musik und Tanz.

Um das kulturelle Angebot gerade in kleineren Städten wie Lippstadt und in ländlichen Regionen aufrecht zu erhalten oder auszubauen, wird laut der Analyse die regionale Vernetzung der Kulturakteure, aber auch das bürgerschaftliche Engagement immer wichtiger. Als positives Beispiel gilt der Kreis Höxter: "Im Kreis Höxter geht ein Großteil der Veranstaltungen auf Begeisterung, Qualifikation und den beständigen Einsatz von Ehrenamtlichen zurück", heißt es dazu.

Im Fazit mache der Landeskulturbericht laut Ministerium deutlich, "dass das Interesse der Menschen in Nordrhein-Westfalen an Kultur ungebrochen ist. Etwa jeder Dritte besucht mindestens einmal im Jahr ein Theater, 37 Prozent mindestens einmal jährlich ein Museum und 31 Prozent mindestens eine Opern-, Ballett oder Tanzaufführung." Der erstmals erschienene Bericht soll zukünftig jedes Jahr veröffentlicht werden und die Entwicklung der Kulturlandschaft in NRW zusammenfassen.

Lesen Sie auch im Bereich "Kultur, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin