Im Park von Burg Hülshoff kann mit Augmented Reality-Anwendungen gespielt werden. Foto: Sabrina Richmann
02.02.2021

Landschaft und virtueller Raum

Das Center for Literature (CfL) auf Burg Hülshoff bei Havixbeck setzt in diesem Jahr auf Programmpunkte im digitalen und realen Raum.

Ein Höhepunkt ist die Eröffnung eines Lyrikwegs. Dieser verbindet als eine Art Outdoor-Museum die Burg Hülshoff und das Rüschhaus, die beiden Lebens- und Arbeitsorte von Annette von Droste-Hülshoff. An Stationen in der Landschaft und virtuellen Haltepunkten in einer App zeichnen Autoren und Künstler, Wissenschaftler und regionale Experten den Wandel von Literatur, Alltagskultur und Natur nach. Beteiligt waren und sind unter anderem der Schriftsteller John Burnside, die kürzlich verstorbene Lyrikerin Barbara Köhler und der Musiker Pantha du Prince. Die Eröffnung ist für den 20. Juni 2021 geplant.

„Längst überfällige digitale Transformation“

Im April soll auf Burg Hülshoff die „Denkfabrik“ als hybride Konferenz veranstaltet werden, die virtuelle Diskussionen und Termine vor Ort miteinander verbindet. Thema ist in diesem Jahr „Phantom Homeland“. Mit dabei als Key Note Speaker ist Arjun Appadurai, ein Vordenker postkolonialer Theorien.

„Dark Magic“ steht im Fokus des Droste Festivals vom 23. bis 27. Juni. Es geht um dunkle Magien und die gespenstischen Facetten der Gegenwart, kündigt das CfL an. In den Droste Lectures verbindet der Multimediakünstler Dominic Robertson digitale Installation und Livekonzert und die Lyrikerin Rike Scheffler lädt zu einer Nachtwanderung ein. Das Rüschhaus soll als Ort für digitale Formate wirken.

Das Festival The White White West? fragt vom 1. bis 5. September nach der Vielfalt des Literaturbetriebs. Zusammen mit dem internationalen Autorenkollektiv foundintranslation sollen Visionen für eine mehrsprachige, inklusive Literaturszene entworfen werden.

Das Literaturzentrum auf Burg Hülshoff will mit den diesjährigen Veranstaltungen in Schritt weiter in Richtung Digitalisierung gehen. „Das CfL nutzt die Notsituation der Pandemie, um eine längst überfällige digitale Transformation im Kunst- und Kulturbetrieb umfassend zu denken und sie weiterzuführen. Wollen wir auch aus ökologischen Gründen demnächst Beiträge aus dem internationalen Kontext verstärkt digital denken? Kann so ein Publikum hinzustoßen, das nicht nur aus der Region selbst stammt?“, sagte der künstlerische Leiter des CfL, Dr. Jörg Albrecht.

wsp

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