Landschaftspflege: Engagement der Bauern wird kaum wahrgenommen
Westfalen (wh). Landwirte in Westfalen sehen ihren Einsatz für eine intakte Kulturlandschaft häufig nicht gewürdigt. In einer aktuellen Umfrage der Stiftung Westfälische Landschaft gaben mehr als die Hälfte der 1532 befragten Bauern an, dass ihr freiwilliges Engagement in der Gesellschaft nicht wahrgenommen wird.
Laut der Studie investieren 85 Prozent der westfälischen Landwirte einen Teil ihrer Arbeit unentgeltlich in die Pflege und den Erhalt von Landschaftselementen wie Streuobstwiesen, Blühstreifen oder Hecken. Darüber hinaus halten zahlreiche Bauern die sogenannte "kulturelle Ausstattung" der Region in Stand: 58 Prozent der Befragten bringen Nistkästen an, 27 Prozent reparieren und pflegen Wegkreuze und 30 Prozent investieren Geld und Arbeit in den Erhalt traditioneller Gebäude " auch wenn ein Abriss oder Neubau günstiger wäre. Umgerechnet entstehen dadurch jedes Jahr Kosten in Höhe von 2500 Euro für jeden landwirtschaftlichen Betrieb in Westfalen.
Obwohl dieses Engagement kaum wahrgenommen werde, halten es die meisten Landwirte für eine Selbstverständlichkeit. So gaben 68 Prozent der Befragten an, die Pflege der Kulturlandschaft "gehört für mich einfach zu meinen Aufgaben dazu".