06.04.2011

Landwirte: Bessere Abstimmung soll Bürgerproteste gegen Mastställe verhindern

Achtung Redaktionen: Bei der Abstimmung zwischen Landwirten und Anwohnern über die Baupläne von Mastställen handelt es sich bislang um eine Absichtserklärung und nicht – wie berichtet – um eine bindende Vereinbarung. Bitte nutzen Sie für Ihre Berichterstattung die folgende korrigierte Meldung:

Kreis Borken (wh). Um gerichtliche Klagen und Proteste gegen neue Mastställe zu verhindern, wollen Landwirte ihre Baupläne künftig mit Anwohnern und Städten abstimmen. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hat im Kreis Borken die Absichtserklärung "Branchenvereinbarung Landwirtschaft" mit Behörden vor Ort, der Landwirtschaftskammer NRW sowie Bürgermeistern der beteiligten Städte unterzeichnet. Borken ist damit "Pilot-Kreis" für die anderen westfälische Regionen.
Hintergrund der Erklärung: Viele Landwirte in Westfalen wollen nach Angaben der Landwirtschaftkammer sowie des WLV expandieren und größere Ställe für die Viehhaltung bauen, um wirtschaftlicher zu arbeiten. Die Geruchsbelästigung durch die Gülleausdünstungen stinkt jedoch zahlreichen Anwohnern " sie ziehen gegen bereits erteilte Baugenehmigungen vor Gericht.
Im Kreis Borken wollen sich die Landwirte künftig vor dem Bauantrag mit den Betroffenen zusammenzusetzen und bei Problemen nach alternativen Standorten für ihre Mastställe zu suchen. Gerade in dieser Region ist das Thema akut, weil die Viehdichte doppelt so hoch ist wie im NRW-Schnitt: Auf je 100 Hektar landwirtschaftlich verfügbare Fläche kommen dort 212 Rinder und 924 Schweine. Zudem ist die Wohnbebauung durch den Zuzug aus dem Ruhrgebiet in den vergangenen Jahren immer näher an die Höfe gerückt.

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