Landwirte fahren geringere Ernte ein
Zu viel Regen und zu wenig Sonne lassen Qualität und Ertrag der Getreide-Ernte der westfälisch-lippischen Landwirte schlechter ausfallen als im vergangenen Jahr.
Die Wintergerste ist vielerorts bereits abgeerntet. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr. So haben die Betriebe in Westfalen-Lippe bei der Wintergersten-Ernte auf leichten Böden zwischen vier und sieben Tonnen pro Hektar (im Vorjahr 8,5 Tonnen/Hektar) erzielt, auf schweren Böden liegt der Hektarertrag bei acht bis neun Tonnen (im Vorjahr 9,5 Tonnen/Hektar), teilt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV)mit.
„Insgesamt beobachten wir, dass die Extreme deutlich zunehmen. Nach mehreren Dürrejahren ist dieses Jahr von zahlreichen Regenperioden geprägt, durch die die Aussaat und Ernte immer wieder unterbrochen werden. In der Folge sind in diesem Jahr auch die schweren Böden, die für den Getreideanbau grundsätzlich begünstigt sind, mehr als gesättigt“, sagt Hubertus Beringmeier, Präsident des WLV. Durch zu viel Nässe im Boden sei der Pilz- und Schädlingsdruck in diesem Jahr höher, sodass weitere Pflanzenschutzmaßnahmen ergriffen werden mussten.
Einbußen bei Kartoffeln und Erdbeeren
Die heftigen Regenfälle im Frühjahr hatten auch schon negativen Einfluss auf die Kartoffelernte. Die Landwirte konnten die Kartoffeln nur mit Verzögerung auspflanzen. Zudem habe es regional massive Ernteausfälle durch Krankheiten und Pilzbefall gegeben, erklärte die Landwirtschaftskammer NRW. Steigende Preise für Kartoffeln sind die Folge. Auch die Ernte von Erdbeeren im Freiland fiel in zahlreichen Regionen wegen der starken Niederschläge geringer aus. Der Trend gehe wegen der schwierigeren Witterungsbedingungen immer mehr zum geschützten Anbau der Erdbeeren (Tunnelanbau), so die Landwirtschaftskammer.
Mit der Wintergerste beginnt der jährliche Erntereigen des Getreides. In den kommenden Wochen folgen Sommergerste, Weizen, Triticale, Hafer, Roggen und Raps.
jüb, wsp