Kanzlerkandidat Armin Laschet. Foto: Mark Hermenau, Land NRW
22.04.2021

„Laschet muss die Wogen glätten“

Armin Laschet ist der Kanzlerkandidat der CDU. Westfälische Abgeordnete reagierten auf diese Nachricht mit Erleichterung. Der Münsteraner Politikwissenschaftler Norbert Kersting sieht große Herausforderungen.

„Ich freue mich sehr, dass es endlich eine Entscheidung gibt und ich freue mich auch darüber, dass Armin Laschet der Kandidat ist“, sagt der südwestfälische Europaabgeordnete Dr. Peter Liese. „Ich kenne ihn seit vielen Jahren. Er ist ein überzeugter Europäer und er hat sich als Ministerpräsident enorm für unsere Region eingesetzt.“

Dr. Peter Liese

Dr. Peter Liese

Achim Post, Abgeordneter für den Kreis Minden-Lübbecke und Vorsitzender der NRW-Landesgruppe der SPD, gratulierte ebenfalls Laschet. Den Machtkampf in der CDU sieht er aber auch als „schwere Hypothek für den Wahlkampf“. Er fordert eine stärkere Konzentration auf die Sachthemen: „Die Corona-Krise erfordert jetzt mehr denn je klares und entschiedenes politisches Handeln.“

Auch Marc Henrichmann, CDU-Abgeordneter für den Wahlkreis 127, der den Kreis Coesfeld und Teile des Kreises Steinfurt umfasst, mahnt nach der Entscheidung nun „Inhalte und Geschlossenheit“ an. „Armin Laschet steht für einen klaren Wertekompass. Er hat ein Modernisierungsjahrzehnt ausgerufen und damit einen Nerv getroffen: Weniger Bürokratie, bessere Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie und ein neuer Schub für Digitalisierung und Bildung. Das muss unser Schwerpunkt sein und hierauf sollten wir nun unseren Fokus richten“, schreibt Henrichmann.

Der Politikwissenschaftler Prof. Norbert Kersting von der Universität Münster sieht nach dem Kampf um die Kanzlerkandidatur nun die Herausforderungen bei der CDU in NRW. Ein Nachfolger für den Ministerpräsidenten Laschet müsse nun ausgewählt und aufgebaut werden. Als Kandidat mit guten Chancen gilt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst aus Borken. Auch Heimatministerin Ina Scharrenbach aus Kamen wird als mögliche Nachfolgerin gehandelt. Sie hat jedoch kein Abgeordnetenmandat. „Die Landes-CDU sollte sich davor hüten, eine ähnlich langwierige Personaldiskussion zu führen, wie es bei der Kanzlerkandidatur auf Bundesebene der Fall war“, sagt Kersting zur Nachfolgersuche. „Das hat der Partei auf jeden Fall geschadet. Alle Beteiligten haben ihre Blessuren abbekommen. Jetzt ist an Laschet, die Wogen wieder zu glätten.“

Ein Ausführliches Interview mit Prof. Norbert Kersting lesen Sie hier. 

wsp

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