Die Menschen im Münsterland und Ostwestfalen leben in der Region am längsten. Foto: pixabay
21.07.2020

Lebenserwartung sehr unterschiedlich

Menschen im Ruhrgebiet haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als Menschen im Münsterland oder in Ostwestfalen. Das zeigt eine Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung.

Demnach haben Männer, die in Münster oder den Kreisen Paderborn, Gütersloh und Coesfeld geboren wurden, eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 79 Jahren. Damit liegt sie um rund vier Jahre höher als für Jungen, die in Gelsenkirchen oder Herne zur Welt kommen (75 Jahre). Frauen leben in Westfalen in den Kreisen Coesfeld, Warendorf, Gütersloh und Paderborn sowie in den Städten Bielefeld und Münster am längsten. Hier haben Sie im Durchschnitt eine Lebenserwartung von 84 Jahren. Für Mädchen, die in Recklinghausen, Bottrop, Gelsenkirchen, dem Ennepe-Ruhr-Kreis, in Dortmund, Hamm oder dem Märkischen Kreis geboren werden, ist die Lebenserwartung dagegen nur etwa 82 Jahre.

Armut als Ursache für Unterschiede

Die Studie zeige, wer Unterschiede in der Lebenserwartung reduzieren wolle, müsse vor allem die Lebensbedingungen des ärmsten Teils der Bevölkerung verbessern, zitieren einige Medien den Studienleiter Roland Rau. Hingegen hätten Faktoren wie das Durchschnittseinkommen, die Zahl der Ärzte pro 100.000 Einwohner oder die Bevölkerungsdichte einen weitaus geringeren Einfluss.

Im bundesweiten Vergleich der 402 Kreise und kreisfreien Städte liegt Münster bei der Lebenserwartung der Männer auf Platz 72 (79,65 Jahre) und bei den Frauen auf Platz 62 (84,46 Jahre). Gelsenkirchen ist dagegen am Ende der Tabelle auf Platz 396 bei den Männern (76,78) und auf Platz 400 bei den Frauen (82,18 Jahre) zu finden.

Bayern bundesweit mit höchster Lebenserwartung

Im Landkreis München werden die Männer mit 81,15 Jahren in Deutschland am ältesten. Bei den Frauen liegt der Landkreis Starnberg mit 85,69 Jahren auf Platz 1. Bremerhaven ist bei den Männer mit einer durchnittlichen Lebenserwartung von 75,82 Jahren das Schlusslicht. Bei den Frauen ist es der Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt mit 81,77 Jahren.

Die Studie wurde im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht. Für die Statistik hatten die Forscher offizielle Geburts- und Sterbezahlen aus den Jahren 2015 bis 2017 ausgewertet.

jüb/wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin