Adelheid Ruck-Schroeder. Foto: Jens Schulze
31.03.2025

Leitende Geistliche gewählt

Adelheid Ruck-Schröder wird neue Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. 

Die 58-jährige Theologin wurde in Dortmund mit großer Mehrheit von den Mitgliedern der westfälischen Landessynode in das Amt als Leitende Geistliche gewählt. Sie erhielt 136 von 141 abgegebenen Stimmen der 153 stimmberechtigten Mitglieder. Sie vertreten insgesamt 1,9 Millionen Mitglieder aus allen 26 westfälischen Kirchenkreisen. 

Ruck-Schröder wird am 15. Juni im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Betheler Zionskirche in Bielefeld in ihr neues Amt eingeführt. Die promovierte Theologin ist derzeit noch Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen der Hannoverschen Landeskirche. Sie ist in Württemberg aufgewachsen und studierte Evangelische Theologie in Tübingen und Berlin, wo sie auch promoviert wurde. Erste Erfahrungen als Pfarrerin sammelte Ruck-Schröder in Havixbeck bei Münster. In den folgenden Jahren war sie unter anderem als Berufsschulpfarrerin im Saarland und als Leitung des Predigerseminars im niedersächsischen Kloster Loccum tätig. Ruck-Schröder ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. 

Viele Herausforderungen

Die Theologin übernimmt die Leitungsposition in turbulenten Zeiten. Im November 2023 war Annette Kurschus von dem Präsesamt zurückgetreten. Kurschus reagierte mit diesem Schritt auf Kritik, von Missbrauchsvorwürfen gegen einen ehemaligen Kirchenmitarbeiter gewusst und nicht ausreichend konsequent gehandelt zu haben. Seitdem leitet der Theologische Vizepräsident Ulf Schlüter die Westfälische Landeskirche. Im Sommer vergangenen Jahres zog dann der einzige Bewerber für das Präsesamt seine Kandidatur zurück. Es ging um ein mögliches grenzüberschreitendes Verhalten.

Als neue westfälische Präses will Ruck-Schröder gegen die Mutlosigkeit in Kirche und Gesellschaft vorgehen, sagte sie bei ihrer Vorstellung in Dortmund. Einen Fokus wolle sie auf junge Menschen legen: „Wir müssen als evangelische Kirche aus unserer Milieuverengung heraustreten und dürfen den Kontakt zu jungen Leuten nicht verlieren. Die junge Generation braucht Räume, wo sie sich entfalten kann. Die müssen wir ihnen bieten.“ Zudem gibt es in der Evangelischen Landeskirche zahlreiche weitere Herausforderungen. Nach ihrer Wahl nannte Ruck-Schröder gegenüber Journalisten die Reform des Präsesamtes und die Haushaltskonsolidierung als dringendste Aufgaben. 

aki, wsp

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