
Leitungswechsel im Westfälischen Literaturbüro
Nach mehr als 25 Jahren an der Spitze des Westfälischen Literaturbüros (WLB) in Unna übergibt Dr. Herbert Knorr zum 1. Mai die Leitung an seinen bisherigen Stellvertreter Heiner Remmert.
„Herbert Knorr hat viele Projekte auf den Weg gebracht, die in ihrer Art einzigartig sind und bis heute Bestand haben, und zwar nicht nur für Westfalen“, sagte der frühere Staatsminister und Vorsitzende des WLB, Wolfram Kuschke. So wirkte Knorr im WLB nicht nur als Kulturmanager, sondern entwickelte dort auch die Ideen für Europas größtes Krimifestival „Mord am Hellweg“ und für das Netzwerk „literaturland westfalen“. Auch die Literaturdatenbank LITon.NRW und die Ferienakademie NRW, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf dem Weg zum professionellen Schreiben begleitet, wurden von Knorr angeschoben. Für seine Verdienste um die Literaturlandschaft NRWs und um die Kriminalliteratur wurde der Bankkaufmann und promovierte Germanist mit dem Literaturtaler NRW und mit dem „Ehrenglauser“ der Autorenvereinigung Syndikat ausgezeichnet. Als Krimiautor sorgte er selbst für Lesestoff.
Knorrs Nachfolger, der Literaturwissenschaftler Heiner Remmert, steht für Kontinuität im WLB. Er plane, die etablierten Projekte des Literaturbüros weiterzuführen. In Zukunft solle die Digitalisierung noch stärker im Fokus stehen, sagte Remmert im Gespräch mit westfalenspiegel.de. Aktuell steht die Arbeit des zehn Mitarbeiter starken Teams des WLB unter dem Eindruck der Corona-Krise: Ob die zehnte Ausgabe von „Mord am Hellweg“ im Herbst wie geplant stattfinden kann, ist angesichts der zurzeit herrschenden Einschränkungen noch unklar. „Wir planen das Festival aber weiterhin“, betont Remmert.
wsp