Lernen durch Engagement
2024 will der Bund eine neue Engagementstrategie verabschieden. Der Westfälische Heimatbund (WHB) hat Empfehlungen abgegeben, um bürgerschaftliches Engagement zu stärken.
In dem Positionspapier, das der Westfälische Heimatbund vorgelegt hat, geht es darum, Ehrenamtliche zu unterstützen und Barrieren und Hemmschwellen konsequent abzubauen. Wichtige Punkte sind eine Folgenabschätzung für das Ehrenamt bei neuen Gesetzesvorhaben, eine Reform des Gemeinnützigkeits- und Steuerrechts und die Abfederung von Haftungsrisiken. Auch für die Vereinfachung komplizierter Fördermittelverfahren und eine Gema-Entlastung werden Vorschläge gemacht. Bei letzterem geht es um Gebühren für das Abspielen von Musik bei öffentlichen Festen.
Belastung durch Bürokratie gering halten
Ein weiteres Ziel des WHB ist es, die Belastung durch Bürokratie für Engagierte gering zu halten und zu diesem Thema zu beraten. Als gutes Beispiel nennt der WHB hier die Finanzverwaltung NRW, die derzeit die Beratung für Ehrenamtliche optimiert. In NRW sollen alle Finanzämter bis Ende des Jahres 2023 konkrete Ansprechpersonen für gemeinnützige Vereine benennen. „Mit Blick auf die junge Generation empfehlen wir, die Potentiale von Service Learning – also Lernen durch Engagement – als Lehr- und Lernmethode zu nutzen und systematisch auszubauen“, sagt Dr. Silke Eilers, Geschäftsführerin des Westfälischen Heimatbundes.
Der WHB wünscht sich ein auf Vielfalt und Teilhabe ausgerichtetes Engagementverständnis. Dazu gehöre unter anderem auch, Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte stärker in den Blick zu nehmen, heißt es von dem Dachverband, der rund 130.000 Menschen vertritt, die sich freiwillig für Kultur, Natur und lebenswerte Orte in Westfalen einsetzen. „Bürgerschaftliches Engagement ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie. Hier werden Solidarität, Einsatz für das Gemeinwohl und demokratische Verständigungsformen gelebt“, sagt Landesdirektor Dr. Georg Lunemann, Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes. Eine staatliche Engagementförderung sei deshalb „eine wichtige Investition in die Demokratie“.
wsp