Chanukkia, der spezielle Leuchter mit acht oder neun Kerzen. Foto: Pixabay
26.11.2021

Lichterfest Chanukka

Für die jüdischen Gemeinden beginnt am Sonntag eines der wichtigsten Feste im Jahreskreis: Das achttägige Lichterfest „Chanukka“.

Die Jüdische Gemeinde in Bielefeld beginnt die Feierlichkeiten mit einem Konzert. Im Festjahr „1700 Jüdisches Leben in Deutschland“ lädt sie dazu gemeinsam mit der Stadt Bielefeld in den Rathaussaal ein. Im Anschluss wird die erste Kerze an der Chanukkia, dem acht- oder neunarmigen Leuchter entzündet. Am Montag ist eine kleine Feier im Rathaus in Versmold geplant und am Donnerstag feiern die Kindergruppen der Gemeinde das Anzünden der fünften Kerze. Wegen der Pandemie fallen die Aktionen aber kleiner aus, als ursprünglich geplant.

„In den Familien wird ab Sonntag bei Anbruch der Dunkelheit jeden Tag eine weitere Kerze angezündet. Dazu wird ein Segen gesprochen. Die Familie singt Lieder“, erklärt Irith Michelsohn, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld. Dazu gibt es spezielle in Fett gebackene Speisen: „Sufganiot“ und „Latkes“ (Berliner und Reibekuchen). „Viele Familien machen sich auch kleine Geschenke“, sagt Michelsohn.

Erinnerung an Lichterwunder

Das jüdische Lichterfest Chanukka, das in diesem Jahr vom 28. November bis 06. Dezember dauert, erinnert an das Lichterwunder, das im Jahr 164 vor Christus geschah. Jüdische Familien auf der ganzen Welt gedenken während Chanukka der Befreiung von der griechischen Herrschaft und der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem. Damals wurde die Menora, der siebenarmige Leuchter des Tempels, dessen Flammen nie erlöschen sollen, wieder entzündet. Der Legende nach hat es nur noch einen Krug geweihtes Lampenöl gegeben, das eigentlich nur für einen Tag reichen sollte. Doch das Licht brannte volle acht Tage, so lange, bis neues geweihtes Öl zur Verfügung stand.

„Chanukka ist ein fröhliches Fest und ein Fest, das Mut machen soll“, erklärt Michelsohn. In der dunklen Jahreszeit werden die Lichter auch als Zeichen der Hoffnung für jeden sichtbar in die Fenster der Häuser gestellt.

jüb/wsp

Serie: Jüdisches Leben

1700 jüdisches Leben in Deutschland. Der WESTFALENSPIEGEL feiert mit. Also: L’Chaim – auf das Leben!

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