Lesung mit Torte: Zum Jubiläum des Netzwerks literaturland westfalen laden Autorinnen und Autoren auf ein Stück Geburtstagstorte ein, das nächste Mal am 17. November im Stadtmuseum Paderborn, wenn Jann Wattjes und Erwin Grosche zu Gast sind. Foto: WLB
13.10.2022

Literarisches Jubiläum

Das literaturland westfalen feiert in diesem Herbst ein „lilaläum“. Vor zehn Jahren startete das Netzwerk literarischer Akteure, kurz „lilawe“, mit einer Gala und einem großen Jahresfestival. Das Ziel damals wie heute: die Literaturszene in der Region zusammenzubringen, zu stärken und sichtbarer zu machen. 

Gegründet wurde das „literaturland westfalen“ offiziell bereits 2011 auf Initiative von „Kultur in Westfalen“ in der Kulturabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen. Als wichtiger Teil der westfälischen Kulturlandschaft sollte die Literaturszene besser präsentiert werden. Heute ist das – natürlich – lila Logo des Netzwerks ein fester Bestandteil vieler Aktionen und Projekte rund um das gedruckte Wort in der Region. Das Netzwerk informiert über Veranstaltungen, initiiert und begleitet Kooperationen unter den Akteuren und organisiert eigene Festivals. 

Mehr als 150 literarische Einrichtungen, Initiativen und Akteure sind heute Mitglied im Netzwerk literaturland westfalen. Sie bilden die Vielfalt der westfälischen Literaturszene ab, berichtet Heiner Remmert, „lilawe“-Projektleiter und Leiter des Westfälischen Literaturbüros in Unna, wo das Projekt angesiedelt ist. „Darunter sind große Krimifestivals wie ‚Mord am Hellweg‘ und Einrichtungen wie das Center for Literature auf Burg Hülshoff, aber auch Poetry Slammer, spezialisierte Verlage oder auch das Deutsche Aphorismus-Archiv in Hattingen.“ Gerade kleinere Veranstalter und Akteure würden von einem Verbund profitieren, in dem auch größere und bekannte Einrichtungen beteiligt sind, ist er überzeugt. So sei das literaturland westfalen zum Vorbild für Netzwerkgründungen im Rheinland und Ruhrgebiet geworden. „Die NRW-Landesregierung hat erkannt, wie wichtig diese Plattformen sind und unterstützt diese mit Fördergeldern“, verweist Remmert auf Erfolge.

Mehr als 300 Veranstaltungen rund um die Literatur aus und für die Region hat das literaturland westfalen im Rahmen von bislang drei großen Festivals organisiert. Zuletzt rückte das Festival „europa:westfalen“ die grenzüberschreitende literarische Verständigung in den Fokus. Zu Gast war neben zahlreichen internationalen Autorinnen und Autoren auch die Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk aus Polen, die nicht nur ihren Essayband „Übungen im Fremdsein“ vorstellte, sondern sich auch aktuellen politischen Debatten zuwandte. Zum Festivalabschluss am 7. Mai 2022 stand beim „Europa-Tag der Übersetzerinnen und Übersetzer“ in Bad Oeynhausen die Bedeutung der literarischen Übersetzung im Mittelpunkt.

Auf Burg Hülshoff feierte die westfälische Literaturszene 2017 den Auftakt des Festivals "hier! regional. international.". Foto: Anna-Lisa Konrad

Auf Burg Hülshoff feierte die westfälische Literaturszene 2017 den Auftakt des Festivals „hier! regional. international“. Foto: Anna-Lisa Konrad

Zur Feier des zehnjährigen Bestehens wird das „lilaläum“ gefeiert. Autorinnen und Autoren laden bei Lesungen auf ein Stück Himbeer-Geburtstagstorte ein und sprechen mit dem Publikum über das literarische Westfalen. Kurze Videos und Fotos tragen die Eindrücke dieser Begegnungen in die sozialen Medien. „Die Ideen für dieses Projekt sind aus dem Netzwerk heraus entstanden und zeigen die Kreativität und das Engagement, das im Literaturland Westfalen steckt“, betont Heiner Remmert. 

Die nächste „lilaläum“-Lesung findet am 17. November im Stadtmuseum Paderborn statt. Der Slam Poet Jann Wattjes trifft dort auf Kabarettist Erwin Grosche. Weitere Informationen zu dieser und weiteren Veranstaltungen hier.

aki, wsp

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