Der Schriftsteller Jan Brandt war bereits 2018 mit einer Lesung zu Gast auf Burg Hülshoff. Nun nimmt er an "Westfailure – The Talks" teil. Foto: Lennart Lofink
15.04.2021

Literatur für die Zukunft

Im Jahresprojekt „The White White West?“ macht das Center for Literature (CfL) auf Burg Hülshoff bei Havixbeck auf die blinden Flecken des Literaturbetriebs aufmerksam. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine vielfältigere Literaturszene aussehen könnte.

In einem Laboratorium, Performances, einer digitalen Kampagne und einem Festival will das CfL eine Vision und konkrete Schreib- und Sprechweisen entwickeln. Ziel sei es, „die längst vorhandene Vielfalt von Literatur und ihrer Urheber*innen wahrnehmbar zu machen“.

Bei „Westfailure – The Talks“ (27.-30. Mai) diskutiert CfL-Leiter Dr. Jörg Albrecht mit sechs internationalen Künstlern über Visionen einer Welt und Kunst jenseits von Nationalstaaten und Nationalsprachen. Mit dabei sind unter anderem die Lyrikerin Mette Moestrup, der Schriftsteller Jan Brandt, der Performancekünstler Nastio Mosquito, die Choreographin Olivia Hyunsin Kim und der Opernsänger Shlomi Moto Wagner.

Unter dem Stichwort „Westfailure – The Library“ sind bereits im Vorfeld (30. April – 17. Juni) im Westfälischen Kunstverein Auszüge aus Arbeiten einiger beteiligter Künstler zu sehen. Der Titel „Westfailure“ geht auf eine Wortschöpfung der Politologin Susan Strange zurück, die damit das Scheitern einer Weltordnung auf den Ebenen der wirtschaftlichen Ungleichheit, eines deregulierten Finanzkapitalismus und der ökologischen Krise bezeichnete.

Inklusiver Literaturbetrieb

Das Festival „Westopia“ (1.-5. September) fragt, „wie wir in einem Land selbstbestimmt leben können, das von wenigen beschrieben, erdacht, erträumt, erschaffen wurde“. Künstler und Kulturschaffende präsentieren auf Burg Hülshoff neue Formate für eine mehrsprachige Literatur der Zukunft. Entwickelt werden soll dort auch eine Forderung für eine multilinguale, transnationale und diverse Literatur. Ein Ziel steht schon jetzt fest: Es soll mehr über einen vielfältigen und inklusiven Literaturbetrieb diskutiert werden.

Weitere Informationen hier.

wsp

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