Mithu Sanyal Foto: Guido Schiefer
29.10.2021

Literaturpreis Ruhr für „Identitti“

Die Autorin Mithu Sanyal ist am Donnerstagabend (28.10.) in Recklinghausen für ihr Romandebüt „Identitti“ mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet worden. 

In der Jurybegründung heißt es dazu: „Ein Campusroman aus Europas dichtester Universitätslandschaft, ein Identitätsroman aus Deutschlands ältestem Melting Pott, ein bunter, lebensvoller Ideenroman zur aktuellen Diskussion über Herkunft, Hautfarbe, Klasse, Geschlecht, Religion, Kultur, Begehren, Bildung und Weltanschauung“. Die Autorin gehe den Fragen nach: Was macht uns aus? Haben wir die Wahl? Und was, wenn wir uns täuschen? Mithu Sanyal erleuchte ihre Leserinnen, indem sie sie verwirre – „witzig, spannend, formenreich und innovativ.“

Die gebürtige Düsseldorferin Sanyal ist Kulturwissenschaftlerin, Journalistin, Kritikerin und Autorin. Nachdem sie zuvor Sachbücher schrieb, erschien 2021 ihr erster Roman „Identitti“, für den sie jetzt den mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis Ruhr erhielt. Dieser wird vom Regionalverband Ruhr (RVR) zusammen mit dem Literaturbüro Ruhr jährlich verliehen.

Förderpreis geht nach Bochum

Den Förderpreis erhielt Esra Canpalat für ihre Erzählung „Wahlrosshaut“. Die Bochumerin habe damit einen Text vorgelegt, der sprichwörtlich unter die Haut geht, so die Jury. „Gleichsam schonungslos und liebevoll schreibt Canpalat von der Beziehung zwischen Kind und Vater, von den Spuren in unserem Leben und an unseren Körpern, von Erinnerung und Vergänglichkeit.“ Den Ehrenpreis erhalten Beate Scherzer und Peter Kolling, die sich in vielfältiger Weise für die Literaturszene im Ruhrgebiet eingesetzt haben und die vielfach ausgezeichnete Buchhandlung Proust Wörter + Töne in Essen betreiben.

Der Literaturpreis Ruhr wurde in diesem Jahr zum 35. Mal vergeben. Die Jury hatte die Qual der Wahl. „Wir haben 65 Vorschläge für den Hauptpreis und 48 Bewerbungen und Nominierungen für den Förderpreis erhalten. Die unvermindert große Resonanz auf unseren Preis zeigt wieder die große Lebendigkeit der Kulturszene im Ruhrgebiet“, sagt Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin.

wsp

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