Literaturpreis Ruhr für „Nordstadt“
Der Roman „Nordstadt“ von Annika Büsing ist mit dem Hauptpreis des Literaturpreises Ruhr ausgezeichnet worden.
In ihrem Erstlingswerk erzählt die Bochumer Autorin und Lehrerin eine Liebesgeschichte aus einer „Nordstadt“ im Ruhrgebiet. In der Jurybegründung heißt es: „Jede Ruhrgebietsstadt hat eine Nordstadt. Wer dort herkommt, startet mit schwerem Gepäck ins Leben – so wie Bademeisterin Nene und der arbeitslose, behinderte Boris. Im Schwimmbad lernen sie, nicht unterzugehen und einander über Wasser zu halten. Bei Büsing sitzt jedes Wort, sie seziert die Verhältnisse messerscharf und erzählt mit Humor und mit großer Empathie für die, denen von Anfang an wenig gegeben und viel genommen wird. Eine schnelle, raue Liebesgeschichte von robuster Sensibilität und mit Zuversicht: ein beeindruckendes Debüt.“ Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert.
Den Förderpreis (5000 Euro) erhielt Murat Kayi aus Dortmund für den satirischen Text „Walfred Zobel“. Dabei handelt es sich um ein fiktive Biografie über den „Entdecker der Zukunft“. Der Text erschien in der Anthologie „Wie weiter? 25 literarische Aussichten zum Ruhrgebiet“, herausgegeben vom Netzwerk literaturgebiet.ruhr. Kayi ist Musiker und Mitglied der Crew vom „Geierabend“.
Ehrenpreis an Bibliothekarin
Der undotierte Ehrenpreis für herausragende Verdienste um die Literatur im Ruhrgebiet wurde an Ursula Friebel, eine Bibliothekarin in der städtischen Bibliothek Moers, verliehen. Sie stehe für all jene, deren unermüdliche Arbeit im Hintergrund das kulturelle Leben im Ruhrgebiet erst ermögliche, so die Jury.
Der Literaturpreis Ruhr gilt als wichtigste Auszeichnung für Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die im Ruhrgebiet leben, sowie für Autorinnen und Autoren von außerhalb, die über die Region schreiben. Seit 1986 wird er jährlich vom Regionalverband Ruhr (RVR) vergeben und vom Literaturbüro Ruhr betreut. Für den Hauptpreis wurden in diesem Jahr 54 Vorschläge eingereicht.
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